Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen fressen vor der Überwinterung wohl immer an Pfeifengras (Molinia), dürften danach aber auch andere Grasarten annehmen, zumal Molinia sehr spät austreibt und in der Zucht keine Bevorzugung erkennbar wird.
Lebensraumansprüche:
Apamea aquila besiedelt gehölzreiche Molinia-Bestände, die zwar luft- und bodenfeucht stehen, aber nicht zu nassen Untergrund aufweisen. So findet sie sich in waldnahen, gebüschreichen und wechselfeuchten Flachmooren und verheideten Hochmooren. Ein weiterer Schwerpunkt sind montane, eher feuchte Buchenmischwälder, wo die Raupen auf kleinen Lichtungen, Schneisen und Wegrändern mit Molinia leben.
Entwicklungszyklus:
Die jungen Raupen leben an den Rispen von Molinia, wo sie sich auch ein leichtes Gespinst anlegen. Im Laufe des Oktobers oder Anfang November wechseln sie zu einer bodennahen Lebensweise über und überwintern. Ab März/April werden sie wieder aktiv und fressen noch bis Mitte oder Ende Mai. Die Falter fliegen von Ende Juni bis Mitte August.
Gefährdung: stark gefährdet
Gefährdungsursachen:
Apamea aquila ist durchaus bedroht. Ihre Waldstandorte gehen infolge Eutrophierung und Entsaumung der Wälder (Vorrücken von Brombeere und Brennessel, intensive Dunkelwaldwirtschaft) permanent zurück und um die wenigen Restmoore ist es nicht besser bestellt (Eutrophierung, teils nicht fachgerechte Pflege, falsche weil zu schnelle und weitreichende Wiedervernässung, Isolation, Verwaldung aufgrund gestörten Wasserhaushalts).
Bemerkungen:
Die Verbreitung reicht von Spanien über Mitteleuropa bis Vorderasien. Ein weiteres Teilareal liegt in Ostasien (China, Korea, Sibirien, Japan). In Mitteleuropa fliegt Apamea aquila lokal in den Alpen, im Alpenvorland, von Belgien bis Dänemark und in vielen oft feuchtedominierten Mittelgebirgen (Harz, Schwarzwald, Schönbuch, Pfälzer Wald etc.).