Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Ligustrum vulgare, im Mittelmeergebiet auch an weiteren Sträuchern.
Lebensraumansprüche:
Polyphaenis sericata besiedelt warme Gebüschmäntel in trockener Umgebung, so an sonnigen Waldrändern und ganz besonders in Magerrasengebieten. Bevorzugt werden gestufte, lockere Gehölze mit Freiflächen.
Entwicklungszyklus:
Die Raupe überwintert und kann im April leicht nachts an den Knospen geleuchtet werden (0-2m Höhe). Tagsüber sind sie am Boden in altem Laub etc. verborgen. Die Falter fliegen ab Ende Juni bis in den August.
Gefährdungsursachen:
Nördlich der Alpen ist Polyphaenis sericata gefährdet, da wärmeliebende, lichte Gehölze im Würgegriff dichter Dunkelwaldwirtschaft einerseits und immer intensiverer Nutzung des Kulturlandes andererseits immer seltener werden. In den letzten Magerrasengebieten werden die Überlebenschancen einerseits durch radikale Entbuschungsmaßnahmen (moderate Entbuschungsmaßnahmen sind allerdings nötig) seitens des Naturschutzes und andererseits durch völlige Verwaldung nach Nutzungs- und Pflegeaufgabe geschmälert.
Allerdings ist Polyphaenis sericata andererseits offenbar ein Klimagewinner und kann sich auch den Ligusterhecken im Siedlungsgebiet anpassen. Dadurch ist der Falter in der Lage, sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet auszudehnen. Im Jahr 2021 fand ich im Juli wiederholt Falter in der Nähe von Ligusterhecken an Hauswänden und Lichtquellen in Stuttgart-Sillenbuch.
Bemerkungen:
Die Gesamtverbreitung erstreckt sich über Südeuropa bis Vorderasien. Nach Norden findet sich Polyphaenis sericata bis Mittelfrankreich und Mitteldeutschland. Auf der Schwäbischen Alb ist sie noch recht weit verbreitet, besonders am Nordtrauf.