Methoden/Hilfe

Hier soll ganz kurz auf die bevorzugt verwendeten Methoden eingegegangen werden sowie einige Hinweise zur effektiven Benutzung der Webseite gegeben werden.

Photos

Alle Photos stammen vom Autor der Webseite (Wolfgang Wagner) - außer diejenigen, bei denen in der Bildunterschrift ein expliziter anderer Bildautor angegeben ist.

Photos sind meist mit einer der folgenden drei Abkürzungen gekennzeichnet:

[N]: Freiland-Photo ohne Manipulation.

[M]: Das Bild wurde im ursprünglichen Freiland-Habitat aufgenommen, aber unter manipulierten Umständen, z.B. wenn eine Raupe zum besseren Photographieren auf eine günstigere Unterlage umgesetzt oder ein Gehäuse geöffnet wurde etc.

[S]: Das Bild wurde nicht im Habitat aufgenommen, sondern beispielsweise im Zimmer, einem Garten oder generell unter Zuchtbedingungen (etwa aus der Raupe gezogene Falter) etc.

Effektiver Einsatz der Suche

Wenn Sie eine bestimmte Art suchen, ist das Feld "Arten suchen" die bei weitem schnellste Möglichkeit. Wenn Sie den wissenschaftlichen Artnamen kennen, ist dies der sicherste Weg. Etwas weniger geeignet ist der Gattungsname, da dieser je nach Werk häufiger schwanken kann und so nicht immer zum gewünschten Ergebnis führt. Allerdings werden hier auch Synonyme berücksichtigt - sofern eingepflegt. So kann man auch nach "Graellsia" suchen, obwohl die Art isabellae unter der Gattung Actias geführt wird.

Das zweite Feld "Volltextsuche" sucht zwar auch nach Artnamen, erfasst darüber hinaus aber auch die kompletten Arttexte. Sie können das beispielsweise so nutzen, dass Sie hier "Fuerteventura" eingeben und erhalten dann eine Liste aller Arten, bei denen dieses Wort im Arttext oder einer zugehörigen Bildunterschrift enthalten ist. So lassen sich schnell Artenlisten (natürlich nur mit auf der Webseite vorhandenen Arten) erstellen. Ebenso wäre etwa eine Eingabe von "Quercus" möglich und würde alle Arten liefern, bei denen diese Wort (wohl zumeist im Kapitel Nahrungspflanze) vorkommt.

Nomenklatur/Systematik

Nomenklatur und Systematik der Insekten spiegeln den jeweiligen Stand der Forschung wider und sind daher ständiger Veränderung unterworfen. Sofern diese Änderungen tatsächlich auf neuen, wichtigen Erkenntnissen beruhen, ist diese Entwicklung richtig und zu begrüßen. Andererseits werden oft auch geringe neue Erkenntnisse der Systematiker in Umwälzungen der Nomenklatur umgesetzt. Für Ökologen ist dies insgesamt eher nicht so bedeutsam, da diese eigentlich nur einen allgemein verständlichen Namen brauchen. Zumal viele Änderungen auch innerhalb der Taxonomen umstritten sind.

Für diese Webseite stellt sich somit die Frage, ob der Aufwand vertretbar ist, alle taxonomischen Änderungen zeitnah einzupflegen. Ich verneine dies da, wo es sich nur um Umgruppierungen (z.B. Noctuidae) oder Gattungsänderungen handelt. Wichtig ist dies jedoch zum Beispiel in den heute jedoch selteneren Fällen einer Aufspaltung einer bis dahin als eine Art behandelten Artengruppe, da nur so gewährleistet ist, die Informationen einer korrekten Art zuzuordnen. Zumindest muss hier dann die ursprüngliche Sammelart mit agg. gekennzeichnet werden.

Somit bleibt festzuhalten, dass etwa die Familieneinteilung auf der Webseite nicht immer dem aktuellen Stand der Taxonomie entsprechen kann bzw. dass dieser Stand nur in längeren Abständen aktualisiert wird. Als Beispiel seien die früher bei den Noctuidae und Arctiidae etc. geführten Arten genannt, die heute zur Familie Erebidae zusammengefasst werden (alle früheren Arctiidae, Lymantriidae und dazu die quadrifinen Noctuidae).

Feldmethoden

Mein bevorzugtes Ziel besteht darin, die Raupen der Schmetterlinge im Freiland aufzufinden, da man hier wesentlich mehr über die ökologischen Ansprüche erfährt als über reine Falterbeobachtungen. Da ich persönlich alleine keinen Lichtfang durchführe, kenne ich die meisten Nachtfalterarten in erster Linie über ihre Präimaginalstadien. Meist läuft dies so ab, dass im Freiland gefundene Raupen dann zum Falter weitergezüchtet werden, zumindest sofern es sich um für mich neue Arten handelt. Nur vergleichsweise eher selten kommt es zu ex ovo-Zuchten, z.B. wenn ein (Nachtfalter)Weibchen zufällig am Tage ruhend entdeckt wurde oder über Tauschpartner. Das finde ich aber auch bei weitem weniger spannend als die eigene Raupensuche und bringt auch viel weniger Informationen.

Geeignete Raupensuchmethoden sind wie folgt:
  • Visuelle Suche tagsüber
    Hierzu braucht man ein geschultes Auge, aber dann lassen sich viele Arten, die tagsüber mehr oder weniger offen an den Pflanzen ruhen (z.B. Cucullia) leicht finden. An Büschen und Bäumen kann man die Äste umdrehen, da viele Arten auf der Blattunterseite ruhen.
  • "Verschärfte" visuelle Suche am Tage
    Zwar etwas anstrengend, aber eine meiner Lieblingsmethoden ist die Suche in der Gras- und Krautschicht, die man schon mehr als "Wühlen" bezeichnen könnte. Hierbei wird etwa vorsichtig die Basis von Grashorsten durch Auseinanderbiegen der Halme untersucht, was mir schon viele Satyrinae und Noctuidae geliefert hat. Dazu zählt auch das Zerteilen dichter, niedrigwüchsiger Krautbestände mit der Hand. Meist fallen die Raupen dann zu Boden und können hier je nach Untergrund leicht gesehen werden. Zudem zähle ich hierzu auch das oberflächliche Wühlen in Sand oder lockerer Erde um befressene Pflanzen herum, was z.B. Agrotis- und Euxoa-Raupen liefert
  • Raupensuche mit der Taschenlampe bei Nacht
    Auch dies ist eine eher selten von mir ausgeführte Tätigkeit. Sie kann aber wegen der Nachtaktivität vieler Raupen sehr erfolgreich sein, besonders im Frühjahr. Auf diese Weise lassen sich viele Noctuidae finden wie Polyphaenis sericata oder auch Satyrinae wie Erebia.
  • Klopfen
    Das Klopfen ist eine sehr erfolgreiche Methode und kann einerseits an Büschen und Bäumen ausgeführt werden, andererseits aber auch sehr ergiebig in höherer Krautschicht. Hierzu drückt man den Klopfschirm in Bodennähe und klopft mit einem Stock die umgebende Vegetation in den Schirm hinein. Der Nachteil ist, dass man oft keinen exakten Hinweis auf die Nahrungspflanze hat.
  • Pflanzenmaterial eintragen
    Dies ist eine Spezialmethode für wenige Fälle. So lassen sich die Hadena-Arten recht leicht nachweisen, indem man blühende oder gerade abgeblühte Nelken (Silene, Dianthus) einsammelt und dann nach Tagen ausschüttelt, wobei die Raupen herausfallen, die zuvor noch als Ei oder Jungraupe in den Blüten lebten. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass bei kleinen Habitaten kein Schaden durch Entnahme von zu vielen Blüten entsteht! Diese Methode kann auch bei einigen anderen Gruppen erfolgreich sein (z.B. bei Panermia tenebrata etc.).

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