Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben polyphag an Gräsern, Kräutern und nach der Überwinterung auch bodennahen Gehölzaustrieben. Sie bevorzugen wie die von vielen anderen Noctua-Arten zumindest vor der Überwinterung in erster Linie Gräser.
Lebensraumansprüche:
Noctua tirrenica besiedelt insbesondere lichte Gehölzbereiche mit grasigem Unterwuchs vom Tiefland bis in etwa 1500m. Ich fand die Raupen im Herbst an Gräsern zusammen mit Thalpophila vitalba und Polyphaenis subsericeata am Rande von Pyrenäeneichenwäldern (Sierra de Gredos, 1200m, Mitte Oktober 2022) und Schwarzkiefernwäldern (Sierra del Segura, 1300m, Mitte November 2022). Im Frühjahr lassen sich die Raupen aus dem Falllaub schütteln (Sierra de Gredos, Ende März 2022).
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen vom Frühsommer bis Oktober (eine Übersommerung ist wahrscheinlich). Die Raupen findet man von Ende September oder Oktober bis Mai. Sie sind auch im Winter aktiv, solange es nicht zu kalt wird.
Bemerkungen:
Noctua tirrenica kommt in Südeuropa vor. Nach Norden geht sie bis an den Alpensüdfuß (Tessin, Gardasee).
Im Süden kommt aber auch N. fimbriata vor, wenngleich diese an heißen Stellen oft fehlt oder sehr selten ist. Noctua tirrenica unterscheidet sich insbesondere durch rein weiße Randung der Vorderflügelunterseite und dem Vorderrand der Hinterflügelunterseite. Zudem ist der Gesamteindruck der Vorderflügeloberseite meist hell und weniger kontrastreich. Die Genitalien der Weibchen unterscheiden sich deutlich.