Raupennahrungspflanzen:
Nach eigenen Erfahrungen leben die Raupen im Freiland trotz der generell polyphagen Grunddisposition fast ausschließlich an Gräsern (v.a. Poaceae wie Dactylus, Avenella flexuosa, Arrhenaterum, Corynephorus, Festuca).
Lebensraumansprüche:
Noctua interposita besiedelt Magerwiesen, Sandtrockenrasen, Dünengelände, grasige Säume in lichten Sandkiefernwäldern, buschige und grasige Felshänge, trockenes Ruderalgelände und ähnliche Stellen.
Entwicklungszyklus:
Die Raupen überwintern klein, sind bei mildem Wetter auch im Winter aktiv und normalerweise im April oder Mai (im Süden wohl schon früher) ausgewachsen. Ich fand die Raupen Ende März 2016 zahlreich (viel häufiger als N. orbona) in verschiedenen Stadien (klein bis fast ausgewachsen, meist halbwüchsig, >30 Individuen) in Brandenburg (Nuthe-Urstromtal, Heidehof-Golmberg) durch Suche in Grasbüscheln und der Bodenvegetation tagsüber. Am 10. April fand ich zudem eine Raupe im letzten Stadium am Kyffhäuser in Thüringen. Die Raupen sind spätestens nach der Überwinterung (ab Februar/März) rein nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in der Bodenvegetation. Die Falter fliegen von Ende Mai oder Juni bis September.
Bemerkungen:
Noctua interposita kommt in Süd- und Teilen Mitteleuropas sowie in wärmeren Teilen Asiens vor. In Deutschland kommt sie vor allem im Osten und Norden vor, breitet sich aber derzeit aus. Sie fehlt aber dennoch momentan noch in vielen Bereichen West- und Süddeutschlands.