Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Silene nutans und in Südeuropa auch an einer Reihe verwandter Silene-Arten (Blüten, Früchte). In Griechenland fand ich zahlreiche Raupen an Silene paradoxa (die ebenfalls klebrig war, aber viel größere Früchte aufwies), Silene radicosa und weiteren Arten.
Lebensraumansprüche:
Hadena albimacula besiedelt felsige Magerrasen, Felshänge, Steinbrüche, steinige Böschungen im lichten Wald (Griechenland), steinige Alpweiden und andere trocken-warme Standorte der Raupennahrungspflanze. Im Allgäu werden 2000 m NN kaum erreicht, in den Südalpen dagegen deutlich überschritten.
Entwicklungszyklus:
Hadena albimacula weist nördlich der Alpen meistens nur eine Generation mit eher früher Flugzeit von Anfang Mai bis Ende Juni auf. Die Puppe überwintert. Die Raupen sind auf der Schwäbischen Alb von Mai bis Anfang Juli zu finden. Hier kommt es auch in der Zucht nur selten vor, dass Falter einer zweiten Generation schlüpfen. In den Alpen sind Raupen noch im August zu beobachten. Hier können - warm gehalten - vermehrt Falter einer zweiten Generation erhalten werden, wie sie im Freiland wohl nur ausnahmsweise vorkommen dürfte. Silene nutans blüht auf der Alb früh im Mai bis Anfang Juli und dann so gut wie nicht mehr.
In Südeuropa (etwa in Teilen Griechenlands) hat Hadena albimacula in tieferen und mittleren Lagen hingegen mehrheitlich zwei Generationen und nur in hohen immer nur eine.
Gefährdung: gefährdet
Gefährdungsursachen:
Im Alpenraum sowie in südeuropäischen Gebirgen ist Hadena albimacula in mittleren Lagen (in tiefen ist sie ziemlich zurückgedrängt worden) neben Hadena caesia die häufigste Hadena-Art und fehlt etwa im Allgäu oder Montafon zwischen 1200 und 1700 m NN kaum einem größeren, trocken-sonnigen Silene nutans-Standort.
Im Mittelgebirgsraum nördlich der Alpen sind die wenigen besiedelten Standorte (Felshänge und Steinbrüche) hingegen stark bedroht. Gefährdungsursachen sind Überweidung zur Blütezeit von Silene nutans, Verbuschung und Verwaldung sowie zu starke touristische Inanspruchnahme der kleinflächigen Standorte. Auch Rekultivierung oder Abbau kann in Einzelfällen zum Erlöschen führen.
Bemerkungen:
Die Gesamtverbreitung reicht von Nordafrika über fast ganz Europa bis Mittelasien.