Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Schilf (Phragmites australis).
Lebensraumansprüche:
Die Raupe besiedelt größere Schilfbestände aller Art, besonders an Gewässerufern etc..
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen von Mai bis August meist in einer, gelegentlich (vor allem im Süden) aber auch zwei Generationen bis Anfang Oktober. Die halbwüchsigen bis fast ausgewachsenen Raupen fand ich an der Iller bei Maria Steinbach Anfang August 2014 vor allem in Blattscheiden von Schilf, aber auch in abgebrochenen neuen und besonders vorjährigen Stängeln. Die Raupen sind im Spätsommer oder Herbst ausgewachsen und verkriechen sich zur Überwinterung meist in vorjährige, im unteren Drittel abgebrochene, aber noch stehende Schilfstängel. In diesen legen sie kopfaufwärts ruhend ein leichtes Gespinst an und überwintern so. Solche Raupen fand ich mehrfach an der Iller bei Oberbinnwang im Februar 2014 zur gleichen Zeit wie Chilodes maritima. Im Habitat kommen auch Archanara geminipunctata und A. neurica vor.
Die Verpuppung erfolgt im Frühling ohne erneute Nahrungsaufnahme. Diese Ruhephase als ausgewachsene Raupe im Verpuppungsgespinst ist typisch für viele Leucania (mal zur Überwinterung, mal zur Übersommerung), aber kaum für Mythimna.
Gefährdungsursachen:
Leucania obsoleta ist durch die starke Reduzierung der Feuchtgebiete bereits deutlich zurückgegangen, weist aber eine recht große Anpassungsfähigkeit auf, so dass sie in noch vorhandenen Habitaten recht stet vorkommt.
Bemerkungen:
Leucania obsoleta ist in Europa weit verbreitet (nach Norden bis Mittelskandinavien) und kommt im gemäßigten Asien bis China vor.