Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe ernährt sich in erster Linie von Gräsern. Im Winter ist sie auf Arten angewiesen, die auch zu dieser Jahreszeit wenigstens teilweise grün sind (Festuca, Bromus erectus etc.).
Lebensraumansprüche:
Thalpophila matura besiedelt meist trockenwarme Lebensräume wie Sandmagerrasen und Wälder auf Sand sowie Wacholderheiden, Böschungen, Säume und Salbei-Glatthaferwiesen. Sie dringt aber auch in wechselfeuchte, eher warme Wälder vor. Manchmal kann sie sich auch in weniger intensiv gepflegten Bereichen von Siedlungsgebieten entwickeln.
Entwicklungszyklus:
Die Raupe schlüpft je nach Ablagezeitpunkt im September oder Oktober. Im Oktober fand ich Jungraupen - zumeist bei einer Häutungsruhe - bei trübem Wetter an Grashalmen sitzend (morgens, Ostalb). Die Raupe häutet sich je nach Wetterlage um Weihnachten zum letzten Mal und ist während milderer Perioden nachts fressaktiv (Ostalb). Sie gräbt sich im März oder April ein, liegt jedoch mehrere Wochen als Präpupa. Die Verpuppung erfolgt in Mitteleuropa im Juni oder Juli und die Falter fliegen in Mitteleuropa von Mitte Juli bis Anfang September. Je wärmer und trockener der Standort, umso später ist die Flugzeit. In Baden-Württemberg fliegen so die Falter auf der Alb durchschnittlich früher als am Oberrhein. In der Provence (Südfrankreich) traf ich hingegen frische Falter noch Ende September und Anfang Oktober 2014 zahlreich an einer Hotelbeleuchtung.
Gefährdung: stellenweise zurückgehend bzw. gefährdet
Gefährdungsursachen:
Thalpophila matura ist noch nicht besonders bedroht. Sie hat aber durch den massiven Rückgang extensiver, warm-trockener Wiesengebiete und die Dunkelwaldwirtschaft mit Sicherheit starke Einbußen erlitten. Ob sie sich im Zuge der Klimaerwärmung ausbreiten kann, bleibt abzuwarten.
Bemerkungen:
Thalpophila matura ist von Nordafrika über Süd- und Mitteleuropa bis zum Kaukasus verbreitet.