Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben in erster Linie oligophag an verschiedenen Farnarten (z.B. Dryopteris, Osmunda). Ich beobachtete ein Ei und einige Raupen auch an Rubus.
Lebensraumansprüche:
Phlogophora interrupta besiedelt Habitate mit Farnen, vom dunklen allochthonen Nadelwald über den Lorbeerwald bis hin zu offenen atlantischen Heidelandschaften mit Moos, Calluna und Farnen. Bevorzugt werden sehr feuchte Habitate, gerne Bacheinschnitte.
Entwicklungszyklus:
Falter und Raupen können das ganze Jahr angetroffen werden, aber wohl mit Faltermaxima im Herbst und Frühjahr. Die Eiablage findet einzeln an die Blattunterseite der Farne statt (ca. 40 Eifunde), wo auch die grünen Jungraupen leben und daher leicht zu klopfen sind. Die älteren Raupen sind meist braun und ruhen tagsüber schwer auffindbar am und im Boden, oft auch unter Moos. Nachts erklettern sie die Farnwedel (dann meist blattoberseits) und sind leicht zu leuchten.
Gefährdungsursachen:
Phlogophora interrupta hat beispielsweise auf Sao Miguel bereits starke Flächenverluste vor allem durch die extreme Ausweitung der EU-geförderten, intensiven und auch für diese Art nicht besiedelbaren Rinderweiden erlitten. Da sie aber mit vielen anderen, noch vorhandenen Habitaten zurecht kommt, ist Phlogophora interrupta von den Endemiten der Azoren noch am wenigsten bedroht und in geeigneten Biotopen mitunter sehr häufig.
Bemerkungen:
Phlogophora interrupta ist ein Endemit der mittleren (ssp. interrupta) und östlichen (ssp. jarmilae) Azoren (Portugal). Auf der Westgruppe (v.a. Flores) wird diese Art von P. kruegeri vertreten.
Literatur:
Wagner (2015 b): A contribution to the knowledge of the larval ecology of the Azorean Phlogophora (Lepidoptera: Noctuidae) with taxonomic notes on the complex of P. interrupta (P. interrupta jarmilae Saldaitis & Ivinskis, 2006, stat. rev.).- Nachr. entomol. Ver. Apollo, N.F. 36 (2/3): 80–92.