Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Rubus-Arten.
Lebensraumansprüche:
Phlogophora cabrali besiedelt feuchte, windgeschützte Lagen, meist von etwa 400 bis 1000m Meereshöhe. Die Brombeergebüsche können dabei am Rande oder in Binnensäumen von Nadelwäldern (Japanische Sicheltanne), im autochthonen Lorbeerwald oder in offeneren Landschaften (atlantische Heide, Heckenbereiche) liegen.
Entwicklungszyklus:
Phlogophora cabrali bildet mehrere Generationen pro Jahr aus. Ich fand mehr als 30 Raupen aller Stadien auf São Miguel und Pico im Dezember 2014. Die Eiablage erfolgt einzeln auf die Blattunterseite von Rubus, wo auch die jungen Raupen leben. Die älteren Raupen (zumindest in den letzten beiden Stadien) verstecken sich tagsüber am Boden in der Moos- und Streuschicht und fressen nachts. Im Gegensatz zu P. interrupta, P. kruegeri und P. furnasi, bei denen die ausgewachsenen Raupen mehrheitlich bräunlich gefärbt und nur wenige noch grün sind, ist die überwiegende Mehrzahl der Raupen von P. cabrali auch im letzten Stadium grün.
Gefährdungsursachen:
Phlogophora cabrali ist nur mäßig bedroht, da ihre Lebensraumansprüche nicht allzu hoch sind und Brombeeren durch Eutrophierung gefördert werden. Der größte Bedrohungsfaktor ist dennoch die Umwandlung der Habitate in EU-geförderte Rinderweiden.
Bemerkungen:
Die auf den Azoren endemische Art ist bislang von São Miguel und einigen Inseln der Zentralgruppe (z.B. Pico, São Jorge) bekannt.
Literatur:
Wagner (2015 b): A contribution to the knowledge of the larval ecology of the Azorean Phlogophora (Lepidoptera: Noctuidae) with taxonomic notes on the complex of P. interrupta (P. interrupta jarmilae Saldaitis & Ivinskis, 2006, stat. rev.).- Nachr. entomol. Ver. Apollo, N.F. 36 (2/3): 80–92.