Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt polyphag an Gräsern und Kräutern (Wurzelhalsregion, bodennahe Teile). In Südtirol fand ich sie gerne oberflächlich eingegraben zwischen lockeren, austreibenden Medicago falcata-Stauden mit Fraßspuren.
Lebensraumansprüche:
Euxoa distinguenda besiedelt Felshänge und andere, lückige und xerotherme Magerrasengebiete. Wichtig sind feinerdereiche Böschungen und ähnliche Stellen.
Entwicklungszyklus:
Noch junge Raupen fand ich an einem besonders xerothermen, noch erhaltenen Rest des Vinschgauer Sonnenbergs zwischen Mitte März und Ende April (2007, 2011 und 2012) tags in etwa 700m NN unter flachen Steinen sowie häufiger oberflächennah eingegraben. Die Falter fliegen ab Mitte Juli bis in den September.
Gefährdungsursachen:
Euxoa distinguenda ist im südlichen Mitteleuropa bedroht durch den Verlust des Lebensraums. Im Vinschgau ist beispielsweise die Talsohle seit langem völlig entwertet durch intensiven Obstbau. Die exzessiv verwendeten Gifte beeinträchtigen auch die Hänge. Die Magerrasen am Sonnenberg wurden bereits stark dezimiert und zerstückelt, einerseits durch Intensivierung, vor allem aber durch völlig unsinnige Aufforstungsbemühungen etwa mit Robinie oder Nadelhölzern, was die wertvolle Steppenvegetation zerstört. Südtirol ist leider nicht mehr unbedingt eine Reise für Naturfreunde wert, wenn es auch in den Hochlagen und manchen Seitentälern naturgemäß noch deutlich besser aussieht als in Talnähe.
Bemerkungen:
Euxoa distinguenda kommt in Mitteleuropa nur im Wallis und in Teilen der Südalpen vor. In Süd(ost)europa und Kleinasien ist der Falter noch weiter verbreitet.