Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt polyphag an den spärlichen Kräutern ihres Lebensraumes. Ich wies mehrere Raupen unter isoliert wachsenden Teucrium montanum-Polstern nach (Lech bei Forchach, Tirol, Mai 2012). Die Raupen leben aber kaum an den Wurzeln, sondern mehr an den bodenaufliegenden oder bodennahen Sprossteilen der Pflanzen.
Lebensraumansprüche:
Euxoa birivia besiedelt vor allem offene Kiesfluren, Böschungen und ähnliche Standorte in Umlagerungsbereichen naturbelassener Flüsse. Daneben dringt sie auch in an Fels-, Schutt- und insbesondere Offenboden reiche Berghänge (niedrigere Lage bis etwa 1600m NN) vor. Kriterium sind laut Literatur offenbar die Bodenverhältnisse (offenes, feinkörniges Gemisch aus Lehm und Sand).
Entwicklungszyklus:
Laut Literaturangaben überwintert das Ei. Ich fand noch ziemlich junge bis halbwüchsige Raupen am Tiroler Lech am 04. Mai 2012. Die Raupen waren in der anschließenden Zucht Anfang bis Mitte Juni ausgewachsen. Sie graben sich offenbar erst in älteren Stadien tagsüber häufiger oberflächlich in den Sand ein. Die jüngeren Raupen halten sich bevorzugt an der Basis der Pflanzenpolster/Horste auf. In der Natur dürfte die Verpuppung von Mitte Juni bis Anfang/Mitte Juli erfolgen. Eine Ruhephase vor der Verpuppung wurde nicht beobachtet.
Die Falter fliegen von Ende Juni bis Anfang September.
Gefährdung: gefährdet
Gefährdungsursachen:
Da Schotterfluren an Flüssen auch im Alpenraum immer seltener werden (Wasserkraftnutzung, Staustufen, Kanalisierung etc.) ist Euxoa birivia als deutlich gefährdet einzustufen. Inwieweit andere Habitattypen wie die erwähnten Berghänge hier eine Ausweichmöglichkeit bieten, müsste noch genauer erforscht werden.
Bemerkungen:
Euxoa birivia kommt in Mitteleuropa im Alpen- und Voralpenraum vor. Daneben besiedelt sie auch den Balkan, die Karpathen, das Krimgebirge und Teile Klein- und Vorderasiens bis nach Zentralasien.