Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe leben an der Sandstrohblume Helichrysum arenarium.
Lebensraumansprüche:
Eublemma minutata besiedelt lückige Sandmagerrasen (Störstellen), Dünen und ähnliche sandige Stellen mit Vorkommen der Raupennahrungspflanze.
Entwicklungszyklus:
Das genaue Überwinterungstadium scheint noch nicht sicher bekannt zu sein. Entweder ist es das Ei oder die sehr junge Raupe. Die Raupen sind Ende Mai oder im Juni ausgewachsen. Ich fand sie Anfang Juni 2013 an einer sandigen Böschung einer Bahnlinie (Mecklenburg-Vorpommern). Sie leben meist eingesponnen in der Nähe der Triebspitzen, aber gelegentlich auch zwischen Blättern oder bodennahen Vegetationspunkten und verursachen teilweise eine Art minierendes Fraßbild. Sie fressen sich oft in die Triebspitzen ein und höhlen den Stängel oben aus.
Die Verpuppung erfolgt in einem weißen Gespinst an der Pflanze, oft unter einem Blütenansatz. Die Falter fliegen meist von Juni bis August mit Maximum im Juli. Sie sind sehr standorttreu, eher flugträg und ruhen zumeist mit dem Kopf nach unten.
Gefährdung: stark gefährdet
Gefährdungsursachen:
Eublemma minutata ist durch Lebensraumverlust stark gefährdet und in vielen Gebieten abseits der Ostseeküsten auch bereits vom Aussterben bedroht. So ist sie auf offene, sandige Stellen (Dünen, Böschungen, Sandgruben etc.) angewiesen. Doch diese sind aus folgenden Gründen rapide zurückgegangen:
- Landwirtschaftliche Intensivierung
- Überbauung mit Industrie- und Wohngebieten sowie Verkehrswegen
- Zuwachsen nach Aufgabe einer traditionellen (extensive Beweidung) oder militärischen Nutzung (Truppenübungsplätze)
- Intensive Freizeit- und Tourismusnutzung besonders in Küstennähe
Die verbliebenen Kleinstvorkommen leiden dann auch unter sekundären Problemen wie etwa Kaninchenverbiss der Raupennahrungspflanze.
Bemerkungen:
Die Südgrenze der Art läuft von Nordspanien über Norditalien zur Balkanhalbinsel. Der Falter ist aber hier sehr selten und sporadisch. Etwas häufiger sind Vorkommen weiter nördlich von Südengland über Belgien, Nord- und Mitteldeutschland (nach Süden bis Nordbayern und Nordbaden) bis in die südliche Hälfte Skandinaviens und durch Polen und das Baltikum nach Rußland. Weiterhin gibt es auch Literaturhinweise auf Vorkommen in Teilen Asiens.