Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt von Steinflechten, Moosen und Algen.
Lebensraumansprüche:
Cryphia muralis besiedelt Mauern und Felsen in warmen Lagen. In den Abruzzen fand ich Raupen auch an kleinen Felsen in offenen Magerrasen.
Entwicklungszyklus:
Die Raupen überwintern. Sie leben in kleinen, hauptsächlich aus feinerdigem Material angefertigten Gehäusen in Vertiefungen oder Ritzen am Fels, die gelegentlich auch mit Moos- und Flechtenteilchen ausgestattet werden. Bei hoher Luftfeuchte (nachts oder auch nach Regengüssen) kommen sie heraus, um den Algen- und Flechtenrasen der Steine abzuweiden. Auch die Verpuppung erfolgt an einer ähnlichen Stelle wie das Tagesversteck.
Die Falter fliegen von Mitte Juni bis Ende August. In der Provence fand ich im April 2011 nach einem spätnachmittaglichen Regenguss mehrere fressaktive Raupen an einer steilen Felsböschung an einem Straßenrand (Sainte Baume).
Gefährdungsursachen:
Cryphia muralis ist stellenweise vor allem da bedroht, wo alte Weinbergsmauern etc. durch Beton ersetzt oder gar ganz beseitigt werden zugunsten einer großflächigen Bewirtschaftung. An natürlichen Standorten dürfte die Gefährdung noch geringer sein, vor allem weiter im Süden.
Bemerkungen:
Cryphia muralis kommt von Nordwestafrika sehr lokal über Süd- und Mitteleuropa bis vermutlich Vorderasien vor, wo jedoch nahe verwandte Taxa vorkommen.