Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Eichen (Quercus), vor allem an Quercus pubescens.
Lebensraumansprüche:
Spudea ruticilla besiedelt warme Eichenwälder, felsige Steppenheidewälder und ähnliche trockenwarme Stellen mit lichtem Eichenbestand. Ich fand die Raupen am 18.04.2011 im Vinschgau zusammen mit solchen von Dryobotodes eremita und Conistra veronicae sehr häufig (häufigste Art) an stark blühenden, teilweise kleinen Bäumchen von Quercus pubescens an einem Steppenheidehang.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen insgesamt von Oktober bis April. Im Herbst sind aber nur einzelne Falter unterwegs. Die Hauptmasse erscheint von Ende Januar bis Anfang April. Meist überwintert somit der Falter innerhalb der Puppenhülle, seltener wohl auch das Ei. Die Raupen leben von April bis in den Juni zumindest jung bis halbwüchsig an Eichen (blühende Äste!), ausgewachsen möglicherweise auch in der Bodenvegetation (wäre zu untersuchen).
Gefährdungsursachen:
Da lockere Steppenheidewälder mit Eiche als wirtschaftlich uninteressante Standorte vielfach intensiviert wurden und werden (Weinbau, dichte Aufforstung mit Nadelholz, Bebauung, etc.), ist Spudea ruticilla lokal gefährdet.
Bemerkungen:
Spudea ruticilla ist von Nordwestafrika über Süd- und Teile Mitteleuropas bis Rumänien verbreitet. In den meisten Regionen SE-Europas wird diese Art durch Spudaea pontica ersetzt. In Mitteleuropa findet sie sich insbesondere in den Tälern der Südalpen. Nördlich der Alpen kommt Spudea ruticilla nur an wenigen Stellen etwa bis zu Nord- und Ostsee vor. Sie fehlt in den Nordalpen und weiten Gebieten nördlich davon (Voralpenland, Baden-Württemberg usw.).