Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben polyphag an den spärlichen Kräutern ihres Lebensraums. Eine häufige Nahrungspflanze ist der Huflattich (Tussilago farfara, Blüten und Blätter).
Lebensraumansprüche:
Rhyacia lucipeta besiedelt feinerdereiche Böschungen, Abrutschungen, große Erdhaufen, Böschungsanrisse, Kies- und Tongruben, Flussabbrüche und ähnliche Stellen, an denen rutschender Offenboden (rollende Erde) mit sehr geringer Vegetationsdeckung vorhanden ist. Oft handelt es sich um kurzlebige Habitate, die nach einigen Jahren wieder überwachsen werden. Vor allem in Gruben oder and natürlichen Steilhängen sind aber auch langlebige Standorte möglich. In Zentraleuropa werden Mittelgebirgslagen von 300 bis 1000m NN bevorzugt besiedelt. Rhyacia lucipeta kommt aber vereinzelt auch in anderen Höhenlagen vor, so vor allem im Süden auch deutlich höher.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen von Juni bis Oktober, wobei aber eine Aestivation auftritt, so dass die meisten Tiere erst ab Ende August registriert werden. Die Raupe überwintert und ist im April (2014 schon Mitte April, Kronburg bei Memmingen, 650m NN) oder Mai ausgewachsen. Zumindest zur und nach der Überwinterung graben sich die Raupen tagsüber recht tief in den Feinboden ein und fressen nur nachts. Dann erklettern sie aber gelegentlich beispielsweise auch Blütenstände des Huflattichs.
Gefährdungsursachen:
Rhyacia lucipeta ist an natürlichen Steilhängen meist nicht besonders gefährdet. An anderen Stellen wird sie aber sehr schnell von der Sukzession, unsinnigen Begrünungsmaßnahmen (Böschungen) oder Rekultivierungen (Gruben) verdrängt, so dass sie außerhalb der Gebirge zu den stark gefährdeten Arten zu rechnen ist.
Bemerkungen:
Rhyacia lucipeta kommt von Nordwestafrika über Süd- und Mitteleuropa bis Vorderasien vor.