Hydraecia petasitis Doubleday, 1847 (Pestwurzeule)


Hydraecia petasitis: Falter (e.l. Aichstetten, 2010) [S] Hydraecia petasitis: Falter (e.l. Aichstetten, 2010) [S] Hydraecia petasitis: Falter (e.l. Aichstetten, 2010) [S] Hydraecia petasitis: Jungraupe (Aichstetten, April 2010) [M] Hydraecia petasitis: Jungraupe (Aichstetten, April 2010) [M] Hydraecia petasitis: Halbwüchsige Raupe (Aichstetten) [S] Hydraecia petasitis: Raupe (e.l. Schwäbisch Gmünd) [S] Hydraecia petasitis: Raupe (e.l. Aichstetten) [S] Hydraecia petasitis: Raupe (e.l. Aichstetten) [S] Hydraecia petasitis: Puppe (e.l. Aichstetten) [S] Hydraecia petasitis: Mit Jungraupe besetzter Fruchtstängel von Petasites hybridus, erkennbar an der welken Triebspitze, Aichstetten, 8. Mai 2010. [N] Hydraecia petasitis: Larvalhabitat bei Aichstetten, Anfang Mai 2010 [N] Hydraecia petasitis: Larvalhabitat bei Aichstetten, Anfang Mai 2010 [N] Hydraecia petasitis: Larvalhabitat bei Schwäbisch Gmünd, April 2010 [N]

Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt monophag in der Gewöhnlichen Pestwurz (Petasites hybridus).

Lebensraumansprüche:
Hydraecia petasitis besiedelt den Uferbereich fließender Gewässer, besonders kleinerer bis mittlerer, wenig begradigter Bäche im Wald oder in Begleitung eines Galeriegehölzbestands.

Entwicklungszyklus:
Die Eier überwintern. Die Jungraupen findet man zur Blüte- und frühen Reifezeit der Pestwurzblütenstände (April bis Mitte Mai) leicht, indem man auf welke bis vertrocknete Triebspitzen achtet. Wenn man den Trieb unten abschneidet und der Länge nach aufreißt, stößt man auf die in der Röhre frei lebende Raupe. Allerdings gibt es auch einen Kleinschmetterling, der ein ähnliches Fraßbild erzeugt (im Schweizerischen Graubünden beobachtet).

Die älteren Raupen leben dann zunächst in Blattstielen und schließlich im Wurzelstock/der Wurzelknolle der Pflanzen. Die Verpuppung findet meist im Juli oder August in einer Erdhöhle statt. Die Falter fliegen von Juli bis September oder Anfang Oktober mit einem Maximum Ende August/Anfang September.

Gefährdung: gefährdet

Gefährdungsursachen:
Hydraecia petasitis ist vermutlich verbreiteter als bislang angenommen. Bei Untersuchungen zweier Fließgewässer in Baden-Württemberg mit Pestwurzbeständen im April/Anfang Mai 2010 (einmal bei Schwäbisch Gmünd im Ostalbkreis, einmal bei Aichstetten im württembergischen Allgäu) wurde ich beidesmal auf Anhieb fündig.

Dennoch hat Hydraecia petasitis in den letzten Jahrzehnten durch Bachbegradigungen, Ausschattung durch bis ans Ufer reichende Fichtenmonokulturen, Überbauung und sonstige Umwidmungen des Geländes sicher sehr viele Habitate verloren, so dass sie in vielen Gegenden heute sicher selten geworden ist.

Bemerkungen:
Hydraecia petasitis ist in Mitteleuropa recht weit verbreitet von England und Ostfrankreich nach Norden bis Südschweden, nach Süden bis Italien sowie in Osteuropa (Baltikum bis Bulgarien). Weiter nach Osten kommt sie sehr lokal im nördlichen Teil Asiens vor, wo sie aber vermutlich ebenfalls etwas verbreiteter sein dürfte als derzeit bekannt.



Hydraecia micacea 
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