Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt an Rubus-Arten (vor allem Rubus fruticosus und seine zahlreichen Kleinarten).
Lebensraumansprüche:
Dysgonia algira besiedelt Brombeergestrüpp an warmen Stellen. Ich fand zahlreiche Raupen im Vinschgau an eine Steppenheidehang mit sporadischen Rubus-Dickichten etwa am Wegrand.
Entwicklungszyklus:
Die Puppe überwintert. Ein frisches Männchen beobachtete ich im Vinschgau Ende Mai 2011. Insgesamt fliegen die Falter von Ende April/Mai bis August/September. Diejenigen, die aus überwinterten Puppen resultieren, finden sich dabei meistens zwischen Mitte Mai und Anfang Juli. Im Norden (Vinschgau. Oberrhein) wird im weiteren Jahresverlauf meist nur eine partielle zweite Generation (Ende Juli bis September) ausgebildet. Weiter südlich (Mittelmeer) ist diese dann schon etwas zahlreicher.
Die Raupen leben von Ende Mai/Juni bis Oktober (mit Häufung zwischen Mitte Juni und Ende Juli). Dabei leben die Jungraupen eng an jüngere Triebe angeschmiegt und lassen sich klopfen (zahlreiche Funde Ende Juni 2011 im Vinschgau). Die älteren Raupen sind dagegen rein nachtaktiv und verbergen sich tagsüber oft an der Basis der Triebe oder auch in der umgebenden Bodenvegetation.
Die blau bereifte Puppe ruht in einem Kokon am Boden (wohl meist in der Streuschicht zwischen alten Blättern).
Gefährdungsursachen:
Dysgonia algira ist kaum gefährdet. Brombeergestrüpp wird infolge von Eutrophierung eher häufiger, so dass ein Teil der Habitatverluste (durch menschliche Aktivität bzw. Sukzession) ausgeglichen wird. Zudem profitiert Dysgonia algira von der Klimaerwärmung.
Bemerkungen:
Dysgonia algira kommt von Nordwestafrika über Südeuropa bis Vorderasien vor. Im Norden erreicht sie Südwestdeutschland (Oberrhein), die südlicheren Alpentäler (Wallis, Vinschgau etc.) sowie Ostösterreich. Derzeit ist in Deutschland etwa am Rhein eine weitere Ausbreitung nach Norden (z.B. nach Rheinland-Pfalz, Hessen) zu beobachten.