Archanara neurica (Hübner, 1808)


Archanara neurica: Männchen (e.l. Iller bei Oberbinnwang 2012) [S] Archanara neurica: Männchen (e.l. Iller bei Oberbinnwang 2012) [S] Archanara neurica: Männchen (e.l. Iller bei Oberbinnwang 2012) [S] Archanara neurica: Männchen (e.l. Iller bei Oberbinnwang 2012) [S] Archanara neurica: Weibchen (e.l. Iller bei Oberbinnwang 2012) [S] Archanara neurica: Weibchen (e.l. Iller bei Oberbinnwang 2012) [S] Archanara neurica: Weibchen (e.l. Iller bei Oberbinnwang 2012) [S] Archanara neurica: Raupe (Iller bei Oberbinnwang, 10. Juni 2012) [M] Archanara neurica: Raupe (Iller bei Oberbinnwang, 10. Juni 2012) [M] Archanara neurica: Raupe (Iller bei Oberbinnwang, 10. Juni 2012) [M] Archanara neurica: Ausgewachsene Raupe (Iller bei Oberbinnwang, 10. Juni 2012) [M] Archanara neurica: Ausgewachsene Raupe (Iller bei Oberbinnwang, 10. Juni 2012) [M] Archanara neurica: Einbohrloch einer erwachsenen Raupe im unteren Stängelbereich (zur Anlage der Puppenwiege). Iller bei Oberbinnwang, 1. Juli 2012. [N] Archanara neurica: Schlupfreuse des Falters (rundlich), Oberbinnwang, 1.7.2012. [N] Archanara neurica: Puppe (mit dem Kopf nach unten), Iller bei Oberbinnwang, 1. Juli 2012. [M] Archanara neurica: Habitat an der Iller bei Oberbinnwang. Auch hier wird gelegentlich ziemlich weit in die Schilfflur hineingemäht. Die Raupen/Puppen fanden sich am Rand des Altschilfs. Anfang Juli 2012. [N] Archanara neurica: Habitat an der Iller bei Oberbinnwang. Anfang Juli 2012. [N]

Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt endophag in Schilfhalmen (Phragmites australis) und Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea, Literaturangaben).

Lebensraumansprüche:
Archanara neurica besiedelt Verlandungszonen von Flüssen und Seen, Moorrandflächen und andere ungemähte Schilfbestände. Die Raupen leben vor allem an nicht im Wasser stehenden Schilfpflanzen.

Entwicklungszyklus:
Das Ei überwintert in Reihen an trockene Schilfhalme abgelegt. Die Raupe lebt von Ende April bis Ende Juni (seltener noch Anfang Juli). Ich fand die Raupe im letzten und vorletzten Stadium am 10. Juni 2012 an der Iller bei Oberbinnwang zusammen mit halbwüchsigen A. geminipunctata. Das Fraßbild ist sehr ähnlich wie das von A. geminipunctata, wenn auch die Schädigungen (absterbende innerste Blätter) manchmal aufgrund der geringeren Größe der neurica-Raupe etwas weniger stark ausgeprägt sind.

Am 1. Juli 2012 fanden sich dort dann Puppen, bei denen die dunklen Augen bereits von der fortgeschrittenen Imaginalentwicklung zeugten und die eine Woche später schlüpften. Zur gleichen Zeit waren von A. geminipunctata mehrere ausgewachsene Raupen und 2 Präpupae zu beobachten. Im Unterschied zu A. geminipunctata ist die Schlupfreuse des Falters meist rundlich und nicht oval. Zudem ruht die Puppe oberhalb der Reuse und zwar mit dem Kopf nach unten. Deshalb sind Einbohrloch und Reuse meist etwas näher beieinander als bei A. geminipunctata.

Die Falter fliegen meist etwas früher als die von Archanara geminipunctata, nämlich etwa ab dem 10. Juli bis Anfang September mit Schwerpunkt Ende Juli/Anfang August.

Gefährdung: gefährdet

Gefährdungsursachen:
Archanara neurica benötigt ungestörte Schilfgebiete, die als ökonomisch wertloses Gelände von der Landwirtschaft, aber auch anderen Bereichen (Straßenbau etc.) immer stärker bedrängt werden.

Bemerkungen:
Archanara neurica kommt lokal in Mittel- und kleineren Teilen Südeuropas (Italien, Südostfrankreich, Bulgarien, Slowenien) vor. Nach Norden werden Südengland, Dänemark und das Baltikum erreicht. Außerhalb Europas sind offenbar bislang nur Funde aus Marokko bekannt (reliktäre Vorkommen in den Bergen?).



Archanara geminipuncta | Archanara sparganii 
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