Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Gräsern (vor allem Festuca sp. und Helictotrichon sedenense).
Lebensraumansprüche:
Erebia scipio ist ein Spezialist der Geröllhalden und sehr steiniger Hänge in Kalkgebieten der Südwestalpen zwischen 1200 und 2600m NN.
Entwicklungszyklus:
Die Entwicklung ist zumindest in höheren Lagen zweijährig (zweimalige Raupenüberwinterung, einmal ganz jung meist als L1, ein zweites Mal meist im vorletzten Stadium). In tieferen Lagen dürfte hingegen auch eine einmalige Raupenüberwinterung als Jungraupe vorkommen. Oftmals fliegen die Falter in den Hochlagen nämlich gleichzeitig bzw. sogar früher als in tieferen Lagen. Ähnliche Verhältnisse liegen auch bei Erebia montana und Erebia styx vor.
Die Falter fliegen von Ende Juni bis August in den Schutthalden. Eine wichtige Nektarquelle ist offenbar Cirsium acaule. Die Eiablage findet an Steinen und gelegentlich auch an Grashalmen bodennah statt. Die Verpuppung erfolgt in Grashorsten oder unter Steinen im Schutz eines leichten Gespinstes statt, wie es für viele Erebien typisch ist.
Gefährdungsursachen:
In tiefen Lagen ist Erebia scipio durch menschliche Aktivitäten und wohl auch den Klimawandel stellenweise bedroht, in höheren hingegen nur selten.
Bemerkungen:
Erebia scipio ist ein Endemit der Südwestalpen und weitgehend auf Südostfrankreich beschränkt. Nur sehr wenige Vorkommen sind von der italienischen Seite der Südwestalpen bekannt.