Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt an Gräsern (v.a. Poaceae und hier besonders Festuca spp., am Olymp wohl meist Festuca graeca und in den höchsten Lagen Festuca olympica).
Lebensraumansprüche:
Erebia melas besiedelt meistens steinige und insbesondere felsige Hänge und Steilhänge auf Kalkuntergrund (seltener auch anderes Substrat) zwischen 1200 und 2900m NN. Am Olymp fand ich erst oberhalb von 1800m NN Falter (Maximum hier von 2100 bis 2700m NN), ebenso im Falakron-Gebiet (beides Nordgriechenland). Typische Begleitarten sind etwa die Nelkeneulen Hadena caesia und Hadena vulcanica urumovi.
Entwicklungszyklus:
Die Raupe überwintert und dürfte in Lagen um 2100m NN Mitte bis Ende Juni ausgewachsen sein. Die Falter fliegen spät von Juli bis Ende September. Am Olymp liegt das Maximum in normalen Jahren Mitte bis Ende August, 2012 schon Anfang des Monats. Die Falter sind am Olymp sehr häufig, da großflächiges Optimalhabitat (Festuca-reiche Schuttflächen und Felshänge) in großer Zahl vorhanden sind. Die Imagines saugen gerne u.a. an Thymus, Scabiosa und gelben Asteraceae.
Die Eiablage erfolgt einzeln an den Festuca-Horsten an bodennahe Halmteile, oft aber auch einiges von diesen entfernt an andere Pflanzenteile. Vermutlich erfolgt die Eiablage auch an Steinen (wurde aber von mir im Gegensatz zu den beiden anderen Substraten noch nicht beobachtet).
Gefährdungsursachen:
Erebia melas kann in tieferen Lagen einerseits durch Überweidung, andererseits aber auch durch Verwaldung sowie Überbauung bedroht werden, ist aber etwa in Nordgriechenland in den höheren Kalkgebirgen weit verbreitet.
Bemerkungen:
Die in Südosteuropa endemische Art kommt nur auf der Balkanhalbinsel von Slowenien bis Nord- und Mittelgriechenland sowie lokal in Bulgarien und Rumänien vor.