Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Gräsern (Poaceae und Cyperaceae). Wichtig scheinen aber vor allem Cyperaceae zu sein (etwa Carex alba und Luzula sp.).
Lebensraumansprüche:
Erebia ligea besiedelt lichte Wälder wie etwa Auwälder, Waldlückensysteme, Kahlschläge, baumbestandene Moorränder, gehölzreiche waldige Magerrasen etc. Erebia ligea ist eine montane Art, die in den Mittelgebirgen und Alpen (mit Vorland) vorkommt und heiße, trockene und tiefliegende Habitate meidet.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen von Juni bis August. Eine zweijährige Entwicklung ist offenbar obligatorisch. Die Raupe überwintert das erste Mal innerhalb der Eihülle und beim zweiten Mal im vorletzten Stadium. Eine Raupe eben im letzten Stadium fand ich beispielsweise Mitte Mai 2011 im Illertal bei Buxheim in einer Carex-alba-Flur und eine solche im vorletzten Stadium Ende Oktober 2010 auf der Adelegg (Eisenbacher Tobel) wohl schon bei der Überwinterung in einem reinen Luzula-Fleck im Moos.
Gefährdung: stellenweise zurückgehend bzw. gefährdet
Gefährdungsursachen:
Im Alpenraum ist Erebia ligea zumindest in höheren Lagen ungefährdet, in den Talsohlen, den Mittelgebirgen und im Alpenvorland dagegen durch Entsaumung, Eutrophierung, Vernichtung der Auwälder und sog. naturnahe Waldwirtschaft (Dunkelwaldwirtschaft, Plentern ohne Kahlschläge, keine Waldweide mehr) deutlich gefährdet.
Zusätzlich setzt der Art der Klimawandel zu, vor allem an tiefer gelegenen Fundstellen. So hat sich Erebia ligea in den letzten Jahrzehnten aus der tiefer gelegenen Ostalb weitgehend zurückgezogen.
Bemerkungen:
Die Verbreitung reicht von Mittelfrankreich über Mittel- und Nordeuropa bis Kamtschatka und Japan. Im Süden kommt Erebia ligea bis Nordgriechenland vor.