Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen fressen verschiedene, meist horstbildende Grasarten. Die wichtigste Gattung ist hierbei Festuca.
Lebensraumansprüche:
Erebia cassioides besiedelt meist felsiges oder steiniges Gelände. Sie kann sich aber auch an Erdanrissen und in Böschungen halten. Die Höhenlage reicht von 1500 bis 2300m NN (selten noch höher).
Entwicklungszyklus:
Die Eier werden an grüne oder verdorrte Grasblätter angeheftet. Die Entwicklung ist einjährig. Die Raupe überwintert im ersten oder zweiten Stadium und ist zwischen Ende Juni und Anfang August ausgewachsen. Die Falter fliegen ab Juli bis September mit Maximum im August.
Gefährdungsursachen:
Erebia cassioides wird in tieferen Lagen durch intensivere landwirtschaftliche Bewirtschaftung und allgemein durch den Tourismus bedrängt, ist aber insgesamt noch nicht stärker bedroht.
Bemerkungen:
Erebia cassioides kommt in 2 Rassen im Osten (cassioides, südlichere Ostalpen etwa ab dem Brenner und Salzburg, lokal auf der Balkanhalbinsel) und Westen (avernensis (Westalpen in Frankreich und Nordwestitalien, lokal in den westlichen Schweizer Alpen ab dem Berner Oberland, Massif Central, Pyrenäen, Kantabrisches Gebirge, selten in Zentralitalien) Europas vor. Manchmal wird neuerdings avernensis Artrang zugestanden. Es lassen sich wie in vielen Fällen für beide Standpunkte Argumente anführen, meiner Meinung nach trifft ein Unterartstatus die Sachlage aber wohl besser.
In der Zucht kann die Raupe bei Erebia tyndarus und Erebia cassioides ohne Überwinterung zur Puppe gebracht werden, wenn man sie im warmen Zimmer hält. Bei Erebia nivalis scheint bei der Zucht zumindest eine Überwinterung im vorletzten Stadium nötig zu sein.
Hinweise zur Bestimmung:
siehe Anmerkungen bei Erebia nivalis