Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe frisst an Primulaceae, besonders Androsace chamaejasme (auf Kalk) und Androsace obtusifolia (auf silikatischem Untergrund), aber offenbar auch an einigen anderen alpinen Primulaceae. Am Simplonpass wird etwa auch Androsace vitaliana belegt.
Unterhalb des Umbrailpasses beobachtete ich am 7. Juli 2007 die Eiblage an und vor allem um Pflanzen von Soldanella alpina. Androsace fehlte an der Stelle.
Lebensraumansprüche:
Polyommatus glandon besiedelt Matten der Hochalpen ab etwa 1600m NN. In Deutschland kommt der Falter nur sehr selten in den bayerischen Alpen vor, aber kaum auf den Randbergen. Etwas häufiger ist der Falter etwa in den südlichen Oberstdorfer Bergen. 2007 war der Falter im Gebiet des Großen Daumens recht zahlreich. Ansonsten ist Polyommatus glandon im Alpenraum meist ziemlich häufig.
Entwicklungszyklus:
Polyommatus glandon fliegt in einer Generation von Juni bis August. Die Eiablage erfolgt an den Blättchen der Nahrungspflanze (im Rätikon beobachtet) oder in deren Nähe an Moos oder Flechten. Die Jungraupe überwintert und ist im Juni ausgewachsen. Soche Raupen fand ich anhand der weißlichen Fraßspuren an schütter bewachsenen Stellen an Androsace chamaejasme.
Gefährdungsursachen:
Polyommatus glandon ist nur wenig bedroht.
Bemerkungen:
Polyommatus glandon ist in ihrer Verbreitung offenbar auf die Alpen, Pyrenäen und das Kantabrische Gebirge beschränkt. Verwandte Arten fliegen etwa auch in Nordskandinavien (P. aquilo) und der spanischen Sierra Nevada (P. zullichi).