Raupennahrungspflanzen:
Die Eiablage erfolgt bei der Feuchtgebietsform an Gentiana asclepiadea (Schwalbenwurz-Enzain, etwa im Voralpenland) und Gentiana pneumonanthe (Lungenenzian). Die Eier werden sowohl an Blütenknospen als auch an Blättern abgelegt. Die Jungraupen leben im Fruchtknoten und ab Herbst in Ameisennestern (Myrmica ruginodis, M. scabrinodis).
Bei der Trockenhabitatform frisst die junge Raupen meist im Fruchtknoten von Gentiana cruciata (Kreuz-Enzian). Später leben die Raupen u.a. bei der Ameisenart Myrmica schencki.
Selten werden auch weitere Enzianarten belegt (z.B. Gentianella germanica), sofern sie zur Flugzeit in einem geeigneten Wachstumsstadium sind.
Lebensraumansprüche:
Maculinea alcon besiedelt in erster Linie Flachmoore mit Enzian-Vorkommen. Die Trockenhabitatform kommt in Wacholderheiden, Magerrasen und Weiden meist auf Kalk vor.
Entwicklungszyklus:
Maculinea alcon fliegt Ende Juni bis Anfang August in einer Generation in meist hoher Dichte. So kenne ich sie von einer letzten Stelle bei Memmingen in einem kleinen Flachmoorrest mit kaum 100 Pflanzen von G. asclepiadea, wo mehrere Dutzend Falter angetroffen werden können (noch!).
Gefährdung: stark gefährdet
Gefährdungsursachen:
Maculinea alcon ist durch Vernichtung der unrentablen Feuchtwiesen und Magerrasen durch Düngung, Beweidung mit Rindern, zu frühe Mahd (Habitate sollten erst ab Anfang Oktober gemäht werden!), Entwässerung, Auffichtung, Sukzession und allgemeine Eutrophierung stark gefährdet.
Bemerkungen:
Der bisherige Artkomplex rebeli/alcon ist nach derzeitiger Kenntnis wohl am besten zu einer Art Maculinea alcon zusammenzufassen. Offensichtlich bezieht sich das Taxon rebeli nicht auf die bislang hierher gezogenen Populationen (etwa Schwäbische Alb oder Südwestalpen), sondern auf eine Form der Ostalpen, die in höheren Lagen ohne Gentiana cruciata vorkommt (siehe beim Artportrait Maculinea rebeli).
Maculinea alcon ist von Nordspanien über Mittel- und Osteuropa vermutlich bis Mittelasien verbreitet. Nach Südosten findet sich die Trockenhabitatform bis Nordgriechenland (z.B. Phalakron). Hier sind aber noch weitere Nachforschungen nötig (vgl. Maculinea rebeli).