Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt an Eichen-Arten wie Quercus robur, Quercus pubescens oder Q. petraea. Im Süden (z.B. Griechenland) fand ich sie auch an Quercus frainetto und Quercus coccifera. Auf Sardinien klopfte ich sie von blühenden Steineichen (Quercus ilex). Die Raupe findet sich meistens an älteren, blühfähigen Bäumen und im Gegensatz zu Satyrium ilicis kaum an jungen, niedrigwüchsigen Sträuchern.
Doch die Eiablage kann anscheinend selten auch an anderen Gehölzen als Eichen stattfinden. So fand ich im Winter 2022/2023 mehrfach Eier an einem Birnbaum (mind. 150m entfernt von der nächsten Eiche) in einer Streuobstwiese in Stuttgart.
Lebensraumansprüche:
Favonius quercus besiedelt Wälder aller Art mit Eichenanteil, Magerrasen mit einzelnen Huteeichen etc. Favonius quercus kommt selbst in Siedlungsgebieten vor, wenn einige ältere Eichen vorhanden sind.
Entwicklungszyklus:
Die Raupe überwintert im Ei. Die Eier finden sich oft an der Basis von oder zwischen Spitzenknospen. Favonius quercus belegt meist hohe Eichen und nur sehr viel seltener auch höherwüchsiges Eichengebüsch. Die Raupe ist im Mai oder Anfang Juni nach nur drei Raupenhäutungen ausgewachsen und die Falter fliegen von Juni bis August.
Gefährdung: stellenweise zurückgehend bzw. gefährdet
Gefährdungsursachen:
Favonius quercus geht zwar lokal zurück durch Umwandlung eichenreicher Wälder in Fichten-, Ahorn- oder Buchenmonokulturen. Dennoch gehört der Falter in vielen Gebieten zu den häufigsten Tagfalterarten, wenn geeignete Nachweismethoden angewandt werden (Eisuche, Raupenklopfen).
Bemerkungen:
Die Falter sind am ehesten morgens in Bodennähe zu beobachten, sonst in aller Regel hoch oben in den Bäumen, wo sie an den Ausscheidungen von Blattläusen auf Blättern saugen.
Favonius quercus kommt fast in ganz Europa (außer dem eichenlosen Nord- und Mittelskandinavien), Nordafrika und weiten Teilen des gemäßigten Asiens bis Kasachstan vor.