Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Prunus spinosa und besonders im Süden auch weiteren Prunus-Arten. So fand ich zahlreiche Raupen in Nordgriechenland an kleinen bis hohen Büschen von Prunus webbii.
Lebensraumansprüche:
Satyrium acaciae besiedelt buschige Magerrasen und Weiden mit Krüppelschlehen, Felshänge, alte Steinbrüche und ähnliche xerotherme Habitate. Sie kommt auch an Waldrändern und in Mittel- und Niederwäldern vor. Im Zuge der Klimaerwärmung können auch nördlich der Alpen zunehmend Schlehenhecken ohne ausgesprochen niedrig-krüppeligen Wuchs besiedelt werden.
Entwicklungszyklus:
Die Eier überwintern (bzw. die Raupe innerhalb der Eihülle). Die Raupe ist meist Mitte oder Ende Mai ausgewachsen, im Süden oft schon Ende April. Sie lebt in Mitteleuropa besonders an kleineren Schlehen, die voll besonnt sind (gerne direkt über Schotter). Es werden aber auch höhere Büsche besiedelt wie Raupenfunde zusammen mit Satyrium pruni in mehr als 1-1,5 m Höhe auf der Schwäbischen Ostalb zeigen. Im März 2009 fand ich dort auch ein Ei in über 2m Höhe. Die Falter fliegen im Juni und Juli und saugen gerne an gelben und weißen Asteraceae wie Senecio jacobeae, aber auch an Thymian.
Gefährdungsursachen:
Durch Verwaldung (Sukzession), Eutrophierung, Intensivierung und auch falsche Pflegemaßnahmen (radikale Entbuschung des ganzen Habitats zur selben Zeit) ist Satyrium acaciae gefährdet. Der Falter profitiert aber von der Klimaerwärmung und breitet sich in Mitteleuropa derzeit etwas aus.
Bemerkungen:
Die Eier sind dank ihrer Färbung und der Tatsache, dass sie teils mit Haaren überdeckt werden, an den knorrigen, flechtenreichen Krüppelschlehen eher schwierig zu finden.
Die Verbreitung reicht von vor allem nördlichen Teilen Spaniens über Mittel-, Süd- und Südosteuropa nach Kleinasien und von dort weit nach Südrußland. In Mitteleuropa kommt Satyrium acaciae etwa bis zum Nordrand der deutschen Mittelgebirge und Mittelpolen vor.