Raupennahrungspflanzen:
In erster Linie leben die Raupen an Vicia cracca und Vicia tenuifolia, aber auch Lathyrus pratensis.
Lebensraumansprüche:
Polyommatus amandus ist eine mesophile bis hygrophile Art, die charakteristisch für Säume und frische Brachen in Waldnähe ist. Auf der östlichsten Schwäbischen Alb kommt sie auf Kahlschlägen, Böschungen und Waldrändern vor. Oft ist sie in artenreichen, relativ feuchten Säumen mit Zygaena osterodensis, Satyrium ilicis und Z. lonicerae an Waldwegen durch eschen- und eichenreiche lichte Wälder zu beobachten. Zudem pflanzt sie sich in versaumten, wenig beweideten Wacholderheiden und anderen Magerrasen fort. Im Wallis traf ich Falter auf Lichtungen von Lärchenwäldern an steilen Rutschungshängen mit Lathyrus pratensis noch oberhalb von 2100m NN an.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen in einer Generation von Ende Juni bis Juli. Die noch junge Raupe überwintert im zweiten Stadium in Bodennähe. Die Eiablage erfolgt auf der Blattoberseite, selten am Stängel besonders von Vicia cracca. Die Männchen patroullieren ausdauernd im Habitat, die Weibchen sind wesentlich unauffälliger.
Gefährdung: gefährdet
Gefährdungsursachen:
Stellenweise ist diese Art in Ausbreitung und kann kurzzeitig auch brach gefallende Schafweiden (Wacholderheiden) nutzen. Insgesamt büßt sie aber durch die Entsaumung der Wälder (Eutrophierung, intensive Dunkelwaldwirtschaft, Sukzession) und den allgemeinen Verlust unbewirtschafteter Flächen viele Fundstellen ein. Somit ist der Falter gefährdet.
Bemerkungen:
Die Gesamtverbreitung reicht von Nordwestafrika über Spanien (sehr lokal, mehr im Norden), Südfrankreich und Italien (Apennin) zu den Alpen (zentrale und südliche Teile). Östlich bzw. südöstlich der Linie östliche Schwäbische Alb - Dänemark - Südnorwegen ist Polyommatus amandus bis nach Westasien (Türkei, Iran, Südrußland) allgemein weiter verbreitet, etwa auf dem Balkan.