Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Hippocrepis und Coronilla. Meist fressen sie wie diejenigen von Polyommatus coridon an Hippocrepis comosa. Stellenweise, etwa im Tauberland, belegt die Art auf einschürigen, mageren Wiesen auch Coronilla varia.
Lebensraumansprüche:
Polyommatus bellargus besiedelt warme Kalkmagerrasen und kommt in den Alpen nur etwa bis 1500m NN vor. Der Falter ist in den Nordalpen häufiger in der Talsohle anzutreffen, wenn noch Habitate übrig sind, etwa im Ostrach- und oberen Lechtaltal.
Entwicklungszyklus:
Polyommatus bellargus fliegt in zwei Generationen von Mai bis Oktober, vor allem von Ende Mai bis Juni und wieder im August/September. Gebietsweise kann noch eine partielle dritte Generation hinzukommen. Die überwinterte Raupe ist zwischen Ende April und Mai ausgewachsen. Ich fand sie beispielsweise in der Valle di Susa bei der Suche nach Pyrgus carthami-Raupen tags unter den gemischten Polstern verborgen.
Gefährdung: stellenweise zurückgehend bzw. gefährdet
Gefährdungsursachen:
Polyommatus bellargus ist meist deutlich seltener als Polyommatus coridon (manchmal ist es aber auch umgekehrt) und weist auch deutlichere Schwankungen auf. So war Polyommatus bellargus 1999-2002 auf der Ostalb sehr selten, und ist heute (2005) als weit verbreitet und auf den meisten größeren Magerrasen vorkommend zu bezeichnen. Vermutlich profitiert der Falter etwas von der Klimaerwärmung, leidet aber unter dem Verlust von Biotopen durch die üblichen Faktoren Landwirtschaft, Sukzession/Aufforstung und Überbauung.
Bemerkungen:
Polyommatus bellargus kommt von der Iberischen Halbinsel und Südengland über Süd- und Mitteleuropa bis Westasien vor. In Südeuropa fehlt der Falter regional (vor allem auf den Mittelmeerinseln).