Raupennahrungspflanzen:
Die Eiablage erfolgt vor allem an Oxytropis sp., so O. halleri und O. campestris, gelegentlich bzw. regional auch an Lotus alpinus und möglicherweise auch noch weitere alpine Fabaceae.
Lebensraumansprüche:
Polyommatus eros besiedelt alpine Matten und Weiden, insbesondere mit lückigen Stellen durchsetzte Bestände wie Lawinenzüge, von etwa 1200 bis 2800m NN.
Entwicklungszyklus:
Die Falter finden sich in einer Generation von Mitte/Ende Juni bis Anfang September mit Maximum Mitte bis Ende Juli. Die Eiablage beobachtete ich in 2700m NN in den französischen Alpen (Cime de la Bonette) an Lotus alpinus an schotterigen Stellen mit Erebia gorge. Im Nordtessin fand ich Mitte Mai auf 2000m NN noch junge Raupen zusammen mit einer fast erwachsenen von Polyommatus semiargus an Oxytropis campestris (für letztere Art wohl eine neue Nahrungspflanze). Im Wallis (Täschalpe) traf ich an O. halleri zwei Raupen Anfang Juni 2007 auf 2200m NN auf Buckeln in eher trockenen, neuerdings aber (mit katastrophalen Folgen für xerophile Arten) selbst in dieser Höhenlage künstlich bewässerten Wiesen. Im heißen Jahr 2022 fand ich letzte Raupen und erste Falter schon Mitte Juni, viele Eier und letzte Falter dann Mitte Juli auf der Walliser Täschalpe in 2300m.
Die Raupe überwintert meist im dritten Stadium, bei später Eiablage in den höchsten Lagen wohl auch als L2.
Gefährdungsursachen:
An den höchsten Vorkommensorten ist Polyommatus eros weniger gefährdet, an tieferen aber fast überall bereits durch zu intensive Alpwirtschaft, Sukzession bei Aufgabe der früheren extensiven Nutzung und touristische Anlagen verdrängt worden.
Bemerkungen:
Polyommatus eros ist eine alpine Art, die in den Pyrenäen, Alpen, dem Apennin und an einigen Stellen in Südosteuropa (ssp. eroides) vorkommt. In Deutschland findet sich Polyommatus eros nur in den südlichen Allgäuer Alpen. In Polen ist die ssp. eroides (die hier nur kleinflächig vorkam) erloschen.