Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Hochmoor-Gräsern (Poaceae und Cyperaceae) wie Eriophorium vaginatum oder E. angustifolium etc.
Lebensraumansprüche:
Coenonympha tullia besiedelt mehr oder weniger offene Hochmoore und Zwischenmoore und verläßt das Larvalhabitat kaum, kann aber an direkt benachbarten Gräben etc. an Blüten wie Centaurea beobachtet werden.
Entwicklungszyklus:
Coenonympha tullia überwintert als Raupe im drittletzten bis seltener vorletzten Stadium und ist meist im Juni ausgewachsen. Die Verpuppung erfolgt meist bodennah in Grasbüscheln etc. Die Falter fliegen von Ende Juni bis Anfang August. Die Eiablage erfolgt einzeln bodennah an Halme.
Gefährdung: stark gefährdet
Gefährdungsursachen:
In Mitteleuropa wurde Coenonympha tullia durch den Schwund der Hochmoore (Entwässerung, Abtorfung, Eutrophierung, Aufforstung) bereits sehr stark zurückgedrängt. Auch die noch vorhandenen Populationen erleiden weitere massive Bestandseinbrüche (vermutlich auch durch die Klimaerwärmung). So ist Coenonympha tullia in Baden-Württemberg nur mehr sehr selten im Schwarzwald vorhanden, während die früheren zahlreichen Populationen in Oberschwaben offenbar erloschen sind. Auch im angrenzenden Südbayern wird Coenonympha tullia von Westen her immer lokaler und seltener. Gut verbreitet ist der Falter derzeit noch beispielsweise am oberbayerischen Alpenrand südlich München (Mario Peluso).
In Skandinavien ist die Situation noch besser.
Bemerkungen:
Coenonympha tullia ist vom Norden der Britischen Inseln und Ostfrankreich (lokal und selten) über Mittel-, Ost- und Nordeuropa verbreitet. Der Falter kommt auch im kälteren Asien und in Nordamerika vor (holarktischer Verbreitungstyp).