Coenonympha macromma Turati & Verity, 1911

Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Gräsern wie Festuca, Nardus, Poa und Agostis.

Lebensraumansprüche:
Coenonympha macromma besiedelt offene und halboffene Weiden und andere Hänge der Südwestalpen oberhalb von 1400, meist sogar oberhalb von 1800 bis über 2400m.

Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen in der Regel von Ende Juni bis Anfang August. Ich fand am Col d'Allos abgeflogene Falter beiderlei Geschlechts zwischen 2200 und 2400m Anfang August 2021. Die Eiablage erfolgt einzeln an teils auch trockene Grashalme etc. meist in Bodennähe. Die Raupe überwintert in der Regel im vorletzten, aber teils auch noch im drittletzten Stadium. Die Verpuppung erfolgt bodennah an Halmen.

Bemerkungen:
Das Taxon kommt nur in den Südwestalpen im Grenzgebiet Frankreich-Italien vor. C. gardetta und C. darwiniana fehlen in diesem Gebiet weitgehend. Allerdings kommt die sehr ähnliche C. arcania dort ebenfalls vor, soll aber angeblich nicht über 1800m steigen. Nach den Zuchtergebnissen halte ich Coenonympha macromma für sehr eng verwandt mit C. arcania. Die Raupen von C. gardetta sind deutlich abweichend (u.a. viel kontrastreicher). Ob man hier wirklich von getrennten Arten sprechen kann, bleibt offen. Es wäre auch spannend zu untersuchen, ob es ausreichende Reproduktionsbarrieren zwischen beiden Taxa gibt und nicht vielleicht sogar eine Hybridzone im höhenmäßigen Übergangsbereich. Vielleicht wäre auch eine Einstufung von Coenonympha macromma als Höhenform/Unterart von arcania sinnig. Unterschiede bei den Präimaginalstadien bestehen jedenfalls kaum.