Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe frisst an Gräsern (Poaceae).
Lebensraumansprüche:
Coenonympha pamphilus besiedelt Offenland wie extensive Wiesen, Flachmoore, Magerrasen und Weiden. Manchmal findet man den Falter auch in größeren Waldlichtungen. Früher war der Falter häufig auch in der Ackerflur an Rainen und grasbewachsenen Wegen anzutreffen. Dort kommt er heute nur mehr selten vor.
Entwicklungszyklus:
Coenonympha pamphilus bildet meist drei Generationen pro Jahr aus. Die Falter fliegen von April/Mai (am Mittelmeer schon ab Ende Februar) bis Anfang/Mitte Oktober. Die Raupe überwintert im vorletzten Stadium (hier L3). Die Verpuppung erfolgt oft in Grasbüscheln. Die Puppe wurde so mehrfach im Freiland in Fetuca-Büscheln gefunden (Münstertal, Massif Central, Schwäbische Alb).
Gefährdungsursachen:
Noch ist Coenonympha pamphilus in Mitteleuropa die häufigste Art der Gattung. Der Falter kommt noch in jeder Wacholderheide (z.B. Schwäbische Alb) und oft in teilentwässerten Niedermooren vor, sowie auf höhergelegenen Rinderweiden im Voralpenbereich bis etwa 1400m NN. Er ist aber in vielen anderen Gegenden selten geworden. Bei Memmingen im Voralpenland ist er an den meisten Stellen ausgestorben und kommt hier nur mehr in der Umgebung von Feuchtgebieten auf zweischürigen, wenig gedüngten Wiesen noch vor.
Bemerkungen:
Die Verbreitung reicht von Nordwestafrika über Europa und Asien bis zur Mongolei.
In Nordwestafrika und mindestens auf der südlichen und mittleren Iberischen Halbinsel (vielleicht auch Sizilien) kommt dabei das Taxon lyllus vor. Es unterscheidet sich deutlich im ersten Larvalstadium: während pamphilus eine helle Kopfkapsel hat, hat lyllus in diesem Stadium eine schwarzbraune. Andere Arten mit schwarzbrauner L1-Kopfkapsel sind C. dorus und C. corinna (die beide nahe verwandt sind). Ob dorus einen Einfluss auf iberische lyllus hatte, ist spekulativ. Von einigen Autoren wird lyllus als gute Art geführt. Durch die tatsächlich auftretenden Raupenunterschiede vor allem im ersten Stadium handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit schon um ein eigenes Taxon, das ich derzeit als Unterart von pamphilus sehe. Weitere Forschung ist notwendig!