Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an dornigen, halbstrauchartigen Astragalus-Arten. In Nordgriechenland fand ich sie an Astragalus creticus rumelicus. In der Literatur wird auch Vicia cracca genannt, was aber zumindest am Balkan im Freiland nicht zutreffen dürfte.
Lebensraumansprüche:
Zygaena sedi besiedelt Astragalus-reiche, trockene und teils mit Bäumen und Gebüsch durchsetzte Berghänge meist auf Kalk zwischen ungefähr 1000 und 2400m NN (am Balkan meist 1200 bis 1800m NN). In Südrußland dürfte Zygaena sedi auch in tieferen Lagen vorkommen. Die Falter fliegen oft zusammen mit Colias aurorina.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen im Juni und Juli. Ich fand sie im Tymfi-Gebirge (Vradeto) in Nordgriechenland auf ca. 1500m NN Ende Juni 2013. Die Falter besuchen gerne Blüten, so insbesondere Scabiosa und auch Astragalus-Blüten.
Die Eiablage erfolgt meist auf der Blattoberseite in ein bis zwei Reihen pro Fiederblatt. Ich fand über 20 solcher Eigelege, die meist 6-18 Eier enthielten und sich oft auch über mehrere benachbarte Fiederblättchen erstreckten.
Die Raupe dürfte wie bei Zygaenen üblich teilweise mehrfach überwintern und ist zwischen Mitte/Ende Mai und Mitte Juni verpuppungsreif. Mitte Mai 2014 fand ich recht zahlreich Raupen (über 50 halb- bis ganz ausgewachsene Tiere) im Tymfi-Gebirge bei Vradeto. Nachzügler treten aber teilweise noch bis in den Juli hinein auf. So beobachtete ich Ende Juni 2013 neben Faltern und Eigelegen noch mehrere ausgewachsene Raupen sowie sogar noch ein halbwüchsiges Exemplar. Die Kokons werden am Boden offenbar gerne unter kleineren Steinen angelegt (zwei Freilandfunde).
Gefährdungsursachen:
Zygaena sedi ist vermutlich lokal durch Infrastrukturmaßnahmen (Tourismus), Buschbrände oder Verwaldung gefährdet.
Bemerkungen:
Zygaena sedi kommt in Europa nur sehr lokal auf dem Balkan (Nordgriechenland, Bulgarien, vielleicht auch angrenzende Länder wie Albanien), auf der Krim und in Südrußland vor. Daneben ist sie aus Kleinasien und Transkaukasien bekannt.