Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt in erster Linie an Lotus creticus. Es gibt daneben auch Angaben von anderen Lotus-Arten, Astragalus sp. und Onobrychis sp.
Lebensraumansprüche:
Zygaena orana besiedelt in erster Linie bereits vegetationsreichere Küstendünen. Seltener und nur in Nordafrika findet man Zygaena orana auch in trockenen Ebenen, an kalkreichen Hängen und sogar auf Waldlichtungen (in Marokko bis 1600m NN). Auf Sardinien kommt der Falter nur in Küstennähe vor.
Typische Begleitarten sind auf Sardinien etwa Utetheisa pulchella oder Brithys crini.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen zwar in mehreren (oft 3) Generationen von März bis Oktober/November. Dennoch ist eine Konzentration auf eine stärkere Imaginalperiode von März bis Mai unverkennbar. Mitte Mai 2012 traf ich auf Sardinien nur mehr wenige Falter an, die meisten abgeflogen. Dafür waren die noch sehr kleinen Raupen an Lotus creticus sehr häufig (Nachkommen der März/April-Falter). Diese Raupen gehen infolge der einsetzenden Sommerhitze/-trockenheit zu einem größeren Teil in Diapause bis zum Herbst, entwickeln sich dann und im Winter und ergeben wieder die Frühjahrsfalter. Der andere Teil entwickelt sich subitan und ergibt im gleichen Jahr noch die Falter. Die Nachkommen teilen sich dann wieder entsprechend auf.
Zahlreiche Falter fand ich auch Ende September und Anfang Oktober 2018 (Sardinien, Arborea).
Die Falter fliegen am Tag lebhaft umher, auch bei stärkerem Wind. Die Männchen patrouillieren dabei ausdauernd im Larvalhabitat. Es werden wie bei Zygaena üblich auch gerne allerlei Blüten besucht, am häufigsten die der Raupennahrungspflanze.
Die Jungraupen erzeugen einen auffälligen weißen Minierfraß. Die ausgewachsenen Raupen ähneln etwas manchen Raupenformen von Zygaena carniolica (bei der der Dreicksfleck zu einem Punkt reduziert sein kann). Der gelbe Kokon wird in der Bodenvegetation meist ziemlich versteckt angelegt.
Gefährdungsursachen:
Zygaena orana ist auf Sardinien gefährdet. Große Teile der besiedelten Dünen sind bereits von Wochenendhäusern und touristischen Einrichtungen beeinträchtigt worden. Auf den noch vorhandenen Flächen kommt der Falter aber immerhin oft noch in größerer Abundanz vor.
Bemerkungen:
Zygaena orana besiedelt Nordwestafrika (Marokko, Tunesien, Algerien). Daneben kommt sie an der Südwestküste Sardiniens auch in Europa vor. Dieses Vorkommen wurde möglicherweise (aber keineswegs sicher) durch Einschleppung bereits in der Antike begründet. Es ist aber auch eine aktive Besiedlung denkbar, etwa bei günstigen Winden.