Raupennahrungspflanzen:
Vicia- und Lathyrus-Arten, insbesondere Lathyrus pratensis.
Lebensraumansprüche:
Zygaena osterodensis besiedelt Krautsäume an Waldwegen, Ränder von Kahlschlägen und Lichtungen in lichten, sonnigen Wäldern, meist über Kalkboden. In Deutschland kommt sie noch zwischen Main und Donau vor, wird aber auch hier immer seltener.
Entwicklungszyklus:
Die (in der Regel mehrfach) überwinterte Raupe ist meist bereits Anfang oder Mitte Mai ausgewachsen (im nordbayerischen Steigerwald beobachtet), in kühleren Gegenden etwas später und die Falter fliegen von Anfang Juni bis Juli. Die vor allem bei geringer Abundanz eher unauffälligen Falter saugen sehr gerne an Vicia cracca, aber auch an Valeriana, Ligustrum, Knautia, Lathyrus und anderen Gattungen. Die weißlich-silbrigen Kokons werden besonders an Ästen und dünnen Baumstämmen in 0,5 bis 2 m Höhe angesponnen und ermöglichen dem Spezialisten den Artnachweis auch noch nach der Flugzeit.
Gefährdungsursachen:
Zygaena osterodensis ist als Lichtwaldart stark bedroht durch zunehmende Entsaumungsprozesse im Wald, welche neben dem Rückgang traditioneller Waldbewirtschaftungsformen (Niederwald, Mittelwald) auf Eutrophierung aus der Luft, dichte Aufforstung mit Schattwaldhölzern wie Buche, Fichte oder Ahorn und gelegentlich auch auf Grundwasserabsenkung zurückzuführen ist.
Bemerkungen:
Die Falter sind anhand der ungekeulten Antennen leicht von Zygaena minos und Zygaena purpuralis zu unterscheiden. Besonders die südlich der Alpen vorkommende Zygaena romeo ist aber sehr ähnlich.
Zygaena osterodensis ist von Nordspanien bis Südschweden und nach Osten bis in die Mongolei verbreitet (fehlt im Großteil Italiens). Sie ist ein typisches Element der sommergrünen Wälder der gemäßigten Zone.