Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben meistens an Coronilla varia (Bunte Kronwicke, = Securigera varia), im Süden (z.B. Samos) aber auch recht oft an Coronilla emerus (Strauchkronwicke, = Hippocrepis emerus). In der Zucht nahmen griechische Raupen problemlos Hippocrepis comosa an.
Lebensraumansprüche:
Zygaena ephialtes besiedelt Säume (oft des Geranion sanguinei) mit der Raupennahrungspflanze. Diese können in Kalkmagerrasen, Steppenheiden, Weinbergen, Ruderalgelände, an Bahndämmen, Waldrändern, Ackerrainen in Kalkgebieten oder auch an Straßenrändern liegen. Von letzteren wurde Zygaena ephialtes aber durch häufige Mahd, zu dicht angrenzende landwirtschaftliche Intensivflächen und übertriebene Anpflanzung von Gehölzen weitgehend vertrieben, so an der B17 nördlich Peiting (Süd-Bayern).
In einem insgesamt nur 500m² großen Garten bei Memmingen (Südwestbayern, Voralpenland) hat sich in einer einmal im Spätsommer gemähten Wiese mit einem Gradienten von leicht feucht (mit Mädesüß und Sumpfstorchschnabel) zu leicht trocken (mit Dost und Bunter Kronwicke) seit etwa 2010 eine in manchen Jahren recht individuenreiche Population auf zwei jeweils ca. 2 * 4 Meter großen Kronwickenflecken angesiedelt. Ende Mai sind die Raupen dort teils so häufig, dass die Pflanze nahezu kleingeschrotet wird und sich erst nach der Verpuppung erholt. Die/Der Gründungsfalter muss von mindestens 4 km Entfernung von einem stillgelegten Bahndamm angeflogen sein. Im Juli sitzen die Kopulae an Gräsern und die Falter besuchen Knautia dipsacifolia und Origanum. Eiablage beobachtete ich u.a. auch an die Unterseite von Mädesüßblättern. Insgesamt ist der Trockenwarm-Anspruch somit nur leicht ausgeprägt.
Entwicklungszyklus:
Die Raupe ist im Juni ausgewachsen. Die Falter fliegen zwischen Ende Juni und August mit Maximum in der zweiten Julihälfte. Nördlich der Alpen werden sie meist nur vereinzelt festgestellt. In Griechenland (etwa am Olymp zwischen 500 und 2100m NN) können aber auch hohe Abundanzen auftreten.
Gefährdung: stellenweise zurückgehend bzw. gefährdet
Gefährdungsursachen:
Teilweise liegt eine deutliche Gefährdung durch Überwachsung (Sukzession), Überbauung (Magerrasen, Ruderalgelände), Intensivierung (Ackerbau) und falsche Pflege von Magerrasen (Koppelbeweidung) vor.
Bemerkungen:
Berühmt ist Zygaena ephialtes durch ihre phänotypische Veränderlichkeit von rot über gelb bis weiß. Bei uns in Mitteleuropa kommen aber fast nur rotgezeichnete Individuen vor.
Die Verbreitung reicht von Spanien (extrem selten und lokal) bis zum Ural und nach Anatolien. Der Falter fehlt in Nordeuropa. Am häufigsten ist Zygaena ephialtes in Südosteuropa, wo auch einige weitere an Coronilla varia gebundene Arten ihr Abundanzmaximum erreichen, so Polyommatus daphnis.