Raupennahrungspflanzen:
Im Wallis leben die Raupen zumeist an Linaria angustissima (z.B. Eifunde im Juli 2008), laut Literatur auch an Linaria vulgaris und selten (sekundär?) an Digitalis. In Andalusien (Sierra Nevada) traf ich Eier nur an Digitalis obscura-Stauden an. Die Falter waren nur dort vorhanden, wo die Pflanze vorkam. Digitalis obscura ist von der Blattqualität mehr mit Linaria als mit unseren Digitalis zu vergleichen und dürfte dort die Hauptnahrungspflanze sein.
Lebensraumansprüche:
Melitaea deione besiedelt heiße, strauchreiche Halden, Hänge und buschige, oft felsige Magerrasen, vor allem im Süden auch Waldränder und Strauchwildnisse.
Entwicklungszyklus:
Die Eier werden gelegeweise an Blattunterseiten abgesetzt. Die Raupe überwintert halbwüchsig. Die Falter fliegen zumeist in einer Generation im Juni und Juli. Seltener kommt es auch zur Ausbildung einer partiellen zweiten Generation. Diese ist im Wallis offensichtlich häufiger als in Andalusien!
Gefährdungsursachen:
Im Wallis sind bereits sehr viele Populationen durch die Ausdehnung des Weinanbaus erloschen, andere durch Verwaldung und Verbuschung. Insgesamt ist die Hauptgefährdungsursache die immer intensivere (landwirtschaftliche) Übernutzung der Landschaft, daneben auch die Überbauung (Siedlungen, Infrastruktur).
Bemerkungen:
Die atlantomediterrane Verbreitung erstreckt sich von Marokko über die Gebirge der Iberischen Halbinsel und Südfrankreich bis Norditalien und in die Schweiz (Wallis, ssp. berisalii).