Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt an Viola-Arten, in den allermeisten Fällen an Viola biflora.
Lebensraumansprüche:
In Mitteleuropa ist Boloria thore nur im Alpenraum verbreitet, dort jedoch entgegen vieler Literaturangaben in der Waldstufe zumindest der Nordalpen zwischen 700 und 1700m NN (Maximum zwischen 900 und 1400m) weit verbreitet und oft nicht selten. Falter wie Raupen finden sich in kühl-feuchten, halbschattigen Waldlückensystemen, Quellfluren im lichten Wald, Bachtälern etc.
Entwicklungszyklus:
Der Art wird eine zweijährige Entwicklung nachgesagt. Erwachsene Raupen fand ich im Allgäu an Viola biflora zu der Zeit, wenn die Parnassius mnemosyne-Raupen noch nicht ganz erwachsen sind. Die Überwinterung erfolgt demnach im vorletzten Stadium. Ob die Tiere vordem in einem jüngeren Stadium bereits einmal überwintern, bleibt zu untersuchen. Präpupae wurden bodennah an vorjährigen, zu Boden gedrückten Stängeln und Ästen beobachtet. Falter sind im Juni und noch bis Mitte, selten Ende Juli zu finden.
Die Falter saugen sehr oft an Geranium sylvaticum. Zudem traf ich saugende Falter an Geranium robertianum, Himbeerblüten, Alpen-Greiskraut, Cirsium palustre und Knautia an.
Gefährdungsursachen:
In tiefen Lagen ist der Falter durch Intensivierung, Bachverbauungen und Aufforstungen gefährdet. In der Adelegg, einem präalpinen Gebirgsstock im Grenzgebiet von Bayern zu Baden-Württemberg, sind die meisten Patches durch dichte Aufforstung und Verwachsung (Dunkelwald) erloschen.
Bemerkungen:
Boloria thore ist disjunkt über Europa (nur Alpen, Mittel- und Nordskandinavien, Nordrußland) und Asien bis Japan verbreitet.