Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Salicaceae (besonders Weiden wie Salix caprea u.a.) und Betulaceae (Betula pendula und Betula pubescens), selten wohl auch an anderen Gehölzen.
Lebensraumansprüche:
Nymphalis antiopa bewohnt großflächige Wälder, vor allem im kühl-feuchten, montanen Bereich. Nur selten findet sie sich in Jahren größerer Abundanz auch in Parks.
Entwicklungszyklus:
Nymphalis antiopa bildet eine Generation pro Jahr aus. Überwinterte Falter fliegen von April bis Juni, manchmal noch Anfang oder gar Mitte Juli. Die Eiablage an Zweigen findet später (meist Mitte Mai bis Anfang Juni, je nach Jahr und Höhenlage) statt als bei Nymphalis polychloros. Die Eiphase scheint auch länger zu sein als bei der Vergleichsart, so dass die Raupen insgesamt um etwa einen Monat Versatz aufweisen. Die Raupen findet man von Juni bis August oft in größeren Gesellschaften, teils Kahlfraß verursachend. Die Herbstfalter erscheinen im August/September, begeben sich aber bald in ihre Verstecke.
Gefährdung: gefährdet
Gefährdungsursachen:
Durch Monotonisierung der Wälder, Ausputzen der ökonomisch wertlosen Nahrungspflanzen, dichte Nadelholzaufforstung und Zerstückelung der Wälder ist Nymphalis antiopa gefährdet. Der Falter weist aber auch selbst ausgeprägte Abundanzzyklen (eventuell auch von Parasitoiden beeinflusst) auf. So war Nymphalis antiopa um 1990-1996 recht häufig als Falter und Raupe bei Memmingen und auf der Adelegg (präalpiner Gebirgsstock zwischen Kempten und Isny). Seither ist der Falter dort allerdings wieder deutlich seltener geworden (erste neuere Funde wieder im Jahr 2010/2011 auf der Adelegg, 2020-2023 dort wieder häufig). Andernorts wie am oberbayerischen Alpenrand wurde der Falter etwa 2004-2007 regelmäßig beobachtet (Mario Peluso, Ulrich Rau).
Bemerkungen:
Die Verbreitung ist holarktisch. Nymphalis antiopa kommt von Nordspanien über Europa und das gemäßigte Asien bis Nordamerika vor.