Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an rankenden Lonicera-Arten. In der Sierra Nevada beobachtete ich jedoch auch eine Raupe deutlich über der Waldgrenze in Weidegelände ganz ohne Lonicera. Hier speielen vielleicht wie bei aurinia Dipsacaceae eine Rolle.
Lebensraumansprüche:
Euphydryas beckeri besiedelt meist Waldränder, Hecken, verbuschende Magerrasen und ähnliche Stellen, wo blütenreiches Offenland oder halboffenes Gelände und Gehölzbestände aufeinandertreffen.
Entwicklungszyklus:
Die Raupe überwintert. Sie lebt auch nach der Überwinterung meistens noch gesellig. Die Häutungen finden dann gemeinschaftlich auf Gespinstpolstern statt und die Raupen sonnen sich zusammen. Erst vor der Verpuppung zerstreuen sie sich. Die Raupen sind zwischen Ende Februar und Mai verpuppungsreif. Die Falter fliegen je nach Ort von Anfang April bis in den Juli, meist im Mai.
Bemerkungen:
Das Taxon ist auf der Iberischen Halbinsel verbreitet. Nahe verwandte Formen finden sich auch in Nordwestafrika.
Euphydryas beckeri wurde lange als Unterart von E. aurinia geführt. Mit dieser ist sie zweifellos auch nahe verwandt. Es sprechen durchaus einige wenige Punkte für die artliche Trennung, so das Raupenverhalten und einige morphologische Details, aber nicht unbedingt die Raupennahrungspflanze. Auch E. aurinia kann gelegentlich nach der Überwinterung an Lonicera gefunden werden (eigene Beobachtung im Val Rosegg zusammen mit E. intermedia) und regionale Unterschiede sind bei vielen Arten zu beobachten. Letztlich schert es Falter wenig, ob sie dem menschlichen Schubladendenken entsprechen oder nicht. Kreuzungsversuche, Hybridbelts etc. scheinen noch nicht untersucht.
Literatur:
Korb, S.K., Bolshakov, L.V., Fric, Z.F. & A. Bartonova (2016): Cluster biodiversity as a multidimensional structure evolution strategy: checkerspot butterflies of the group Euphydryas aurinia (Rottemburg, 1775) (Lepidoptera: Nymphalidae). — Systematic Entomology 41(2): 441–457.