Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben in Europa an Silberweide (vielleicht auch selten an verwandten Arten, was in Ostasien der Fall ist).
Lebensraumansprüche:
Apatura metis besiedelt Weichholzbestände an Flüssen, Bächen und Seen bzw. auch anderen Feuchtgebieten unterhalb von etwa 700m Höhe.
Entwicklungszyklus:
Apatura metis fliegt in Europa meist in zwei Generationen von Ende Mai bis Ende Juni und wieder ab Ende Juli bis Anfang September. In Südrußland wird offenbar nur eine Generation ausgebildet, die im Juni und Juli fliegt. Wahrscheinlich ist aber auch in Gebieten mit zwei Generationen die zweite nicht immer ganz vollständig.
Die Falter treten meist in vergleichsweise hohen Dichten auf, wobei die Männchen die Silberweiden von Bodennähe bis in die Wipfel ausdauernd nach Weibchen absuchen. Sie setzen sich dabei nur gelegentlich auf Weidenäste. Etwas regelmäßiger kommen sie zum Flussufer oder an feuchte Wegstellen, um am Boden, auf Kot oder Aas zu saugen. Die Weibchen beobachtete ich in NW-Bulgarien vor allem an solchen Ästen bei der Eiablage, die luffeucht und geschützt direkt über dem Wasser hingen (2-5 Meter hoch). Wie die Beobachtung von mehreren leeren Puppenhüllen und noch einer lebenden Puppe zeigt, werden hier höhere Raupenkonzentrationen erreicht. Im zugänglichen unteren Bereich beobachtete ich ein einzeln auf der Blattoberseite abgelegtes Ei. In der Literatur gibt es auch Berichte von Ablagen mehrerer bis vieler Eier auf einem Blatt. Die Raupe lebt auf der Blattoberseite auf einem Seidenpolster. Die Überwinterung findet nach der zweiten Häutung an Zweigen und dem rissigen Stamm statt (wo genau scheint im Freiland kaum untersucht). Die Verpuppung findet am Baum an einer Blattunterseite statt.
Gefährdungsursachen:
Apatura metis ist lokal durch Eingriffe in die Auengehölze bedroht, kommt aber derzeit auch noch an zahlreichen weniger gefährdeten Stellen vor.
Bemerkungen:
Apatura metis kommt lokal von Südosteuropa (ab Südungarn und Kroatien bis Albanien, Mazedonien, Nordgriechenland, Bulgarien, Rumänien) bis Ostasien (Japan: ssp. substituta) vor. Der Falter ist dabei aber sehr lokal und fehlt oft weiten Gebieten ganz. Zwischen SE-Europa und Ostasien (wo Apatura metis vom Amur über Korea bis zu den Kurilen und Japan etwas weiter verbreitet ist) gibt es nur wenige Vorkommensgebiete (so an der unteren Wolga, im Nordkaukasus oder in Kasachstan, am Baikalsee etc.).