Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Populus-Arten, sehr selten auch Salix. Meist finden sich die Raupen an Populus tremula (Espe).
Lebensraumansprüche:
Apatura ilia bewohnt vor allem warm-feuchte Tieflandwälder bis etwa 600m NN (selten bis über 1000m NN, etwa in den Südalpen). Bei Memmingen liegt im Alpenvorland in dieser Höhenlage in etwa die Vorkommensgrenze zu den Alpen hin. Am häufigsten ist Apatura ilia in Auen- und Mittel- oder Niederwäldern. Sie kommt aber auch in Bruchwäldern um Moore und in normalen Wirtschaftswäldern vor. Die Raupen finden sich an sonnigen Stellen im Waldmantel.
Entwicklungszyklus:
Die Entwicklung ist sehr ähnlich wie beim Großen Schillerfalter, wobei im Süden (teils auch in warmen Lagen Mitteleuropas wie am Oberrhein) aber die Tendenz zu einer partiellen zweiten Generation besteht. Die Falter saugen ähnlich den Eisvogelfaltern wenig an Blüten, aber gerne an Tierkot und anderem Substrat auf feuchten, ungeteerten Wegen.
Die Eiablage findet auf der Blattoberseite statt, auf der auch die Raupen leben. Das zweite Raupenstadium weist deutlich gegabelte Kopfhörner auf. Die Überwinterung erfolgt als L3 an Zweigen oder dem Stamm.
Gefährdung: gefährdet
Gefährdungsursachen:
Nördlich der Alpen ist Apatura ilia zumindest oberhalb der planaren bis kollinen Stufe wesentlich lokaler als Apatura iris verbreitet, wenn der Falter auch an geeigneten Stellen gelegentlich häufiger als Apatura iris sein kann (etwa in tief gelegenen Auenwäldern). Im Zuge der Klimaerwärmung breitet sich Apatura ilia seit etwa 2003 in früheren Ungunsträumen wie dem Alpenvorland immer weiter aus.
Ein Gefährdungsmoment für diese wie viele andere Pappeln besiedelnde Arten ist das verstärkte, von unwissenden Naturschützern begrüßte Abholzen von Hybridpappeln in der Landschaft. Solche sind oft wichtige Habitate und statt des Abholzens wäre an bislang ökologisch wertlosen Stellen in der Feldflur (nicht jedoch in wertvollen Flächen wie Feuchtwiesen) eine Neuanpflanzung (bevorzugt mit der einheimischen Populus nigra) wünschenswert.
Hauptgrund des Rückganges von Apatura ilia dürfte neben der Elimination von Espen in Wäldern die zunehmende Dunkelwaldwirtschaft und das fast völlige Verschwinden von Auwäldern zum Beispiel in Deutschland sein.
Bemerkungen:
Die Verbreitung reicht von Nordspanien über Mitteleuropa (nach Süden bis zum Mittelmeer) und das gemäßigte Asien bis China.