Raupennahrungspflanzen:
Potentilla aurea, Potentilla crantzii und weitere alpine Potentilla-Arten. Eventuell sind auch weitere krautige Rosaceen möglich (z.B. Sibbaldia procumbens), wenn auch noch nicht eindeutig nachgewiesen.
Lebensraumansprüche:
Pyrgus cacaliae besiedelt hochalpine Hänge und Bachtäler von etwa 1700m NN aufwärts. Besonders häufig ist Pyrgus cacaliae in den Zentralalpen und hier beispielsweise im Silvretta-Gebiet um 2000-2500 m NN. Die Raupenentwicklungshabitate sind meist eher spärlich bewachsene, südexponierte Stellen in Bergweiden.
Entwicklungszyklus:
Pyrgus cacaliae überwintert zweimal, beim ersten Mal im ersten oder zweiten Raupenstadium (z.B. Raupenfunde Mitte Oktober 2005 im Rätikon auf 2100 m NN), sehr selten wohl auch im dritten Stadium (nach früher Flugzeit), beim zweiten Mal dann als Puppe. Bei der ersten Überwinterung spinnt sich die Larve ein dichtes, feines weißes Gehäuse bevorzugt etwas erhöht zwischen den jüngsten, noch lebenden Blättern der Pflanze. Einzelne Raupen überwintern zudem ein zweites Mal als L3 bis L4 wie 2004 im Silvretta-Gebiet beobachtet wurde, so dass auch gelegentlich insgesamt drei Überwinterungen stattfinden. Die Falterflugzeit ist sehr vom Bergfrühling abhängig und reicht von Ende Mai (im Extremfall auch schon Mitte Mai) bis in den August.
Lokal kann die zweijährige Entwicklung auch darin münden, dass Falter nur alle zwei Jahre auftreten wie im Rätikon in ungeraden Jahren, oder zumindest nur jedes zweite Jahr häufiger sind.
Gefährdungsursachen:
Derzeit ist Pyrgus cacaliae in den Alpen noch wenig gefährdet. Lokal können Populationen durch Tourismus (Ski!) oder Energiegewinnung (Wasserkraft) beeinträchtigt weren.
Bemerkungen:
Die Männchen versammeln sich wie die anderer Arten (Pyrgus andromedae, P. alveus) gerne entlang von Bergbächen oder in höherwüchsigen Staudenfluren, wo Reviere besetzt werden, was der Partnerfindung dient.
Pyrgus cacaliae ist besonders in den Alpen verbreitet und dort stellenweise häufig. Daneben findet sie sich selten in den Pyrenäen und einigen Gebirgen in Südosteuropa (Bulgarien, Rumänien).
Sie ist in den deutschen Alpen aber sehr lokal und nur von ganz wenigen Stellen bekannt (etwa im Allgäu im Daumengebiet) und dort lokal von exzessivem Tourismus bzw. den entsprechenden Einrichtungen dafür bedroht.
Hinweise zur Bestimmung:
Pyrgus cacaliae ist leicht mit Pyrgus serratulae zu verwechseln, welcher an den meisten Fundorten syntop und synchron auftritt. Zudem weist P. serratulae manchmal ebenfalls eine Reduktion der weißen Flecken der Vorderflügeloberseite auf. Hinweise auf Pyrgus cacaliaeidentität gibt es vor allem auf der Hinterflügelunterseite. Bei P. cacaliae ist hier der für serratulae typische und bei diesem meist regelmäßig ovale Fleck am Oberrand oft - aber eben nicht immer - weniger regelmäßig ausgebildet. Zudem wirkt die Unterseite bei P. cacaliae noch deutlich verwaschener als bei P. serratulae. Das halb auf dunklem und halb auf hellem Grund ausgebildete Ausrufungszeichen am Unterrand der HFU von P. cacaliae ist recht häufig nicht typisch ausgebildet und daher von geringerem diagnostischem Wert. Mit Pyrgus andromedae ist eine Verwechslung weniger wahrscheinlich (dessen Merkmale siehe dort).