Raupennahrungspflanzen:
In der Provence fand ich Eier und Raupen an Potentilla hirta (vgl. auch die Beobachtungen von Nel), in Griechenland an Potentilla recta und Potentilla hirta (Ei- und Raupenfunde im Falakron, Askion und bei den Prespa-Seen).
Lebensraumansprüche:
Pyrgus sidae bewohnt in der Provence Lichtungen in Flaumeichenwäldern der mediterranen und vor allem supramediterranen Stufe. In der Provence lebt der Falter im Massif de la Sainte Baume gerne in trockenen Bachschluchten und an Wegrändern in lichten Eichenwäldern. Ich fand ausgewachsene Raupen im April und solche im L3-Stadium im September.
In Griechenland lebt Pyrgus sidae bevorzugt im Mittelgebirge ab etwa 500m bis 1800m NN. Hier werden meist beweidete, gebüschreiche Trockenhänge und Weiden zwischen Waldgebieten besiedelt (trocken bis mesophil). An den trockeneren Stellen wird kommt hier manchmal auch Pyrgus cinarae vor.
Entwicklungszyklus:
Pyrgus sidae überwintert nach Nel (1984) und eigenen Beobachtungen als L4. Die Flugzeit dauert von Mitte Mai bis Juni oder Juli. Ich fand Falter und Eier Ende Mai in der Provence (400m NN) und Mitte Juli 2006 in Griechenland (1500m NN). Die Raupe macht zumindest in tieferen Lagen als L3 eine Sommerruhe durch, wobei sie in einigen Zentimeter Höhe in dann noch grünen Blättern der verwelkenden Blütentriebe von P. hirta vor Hitze etwas geschützt ein Gehäuse anfertigt. In Griechenland fand ich Mitte Juli 2009 ästivierende Raupen zusammen mit Eiern von Pyrgus cinarae (diese meist an der Kelchunterseite) in vollständig vertrockneten Fruchttrieben von Potentilla recta und P. hirta in aus deren Stängelblättern gefertigten Gehäusen.
Gefährdungsursachen:
In der Provence und in Spanien ist Pyrgus sidae an den wenigen Standorten wohl durchaus gefährdet (Lebensraumverlust), im Osten (z.B. Griechenland, Türkei) hingegen dank der relativ weiten Verbreitung kaum.
Bemerkungen:
In Europa ist diese Art einzigartig durch die gelben Bänder der Hinterflügel-Unterseite.
Sie kommt von Spanien (wird dort nur in einem sehr kleinen Gebiet gefunden) über Südfrankreich und Teile Italiens bis Südosteuropa (Balkan) vor. Darüber hinaus ist sie von der Türkei bis zum Tienschan verbreitet.