Raupennahrungspflanzen:
Wie bei Pyrgus malvae: krautige Rosaceen, besonders Potentilla sp. wie Potentilla verna, P. grandiflora, P. recta, P.erecta, P. hirta und P. pusilla. Zudem auch an Rubus idaeus (Wallis).
Lebensraumansprüche:
Vielgestaltig. Pyrgus malvoides kommt von der mediterranen Buschlandschaft über Magerrasen, Ruderalgelände bis zu hochalpinen Matten (im Wallis bis über 2500m NN) und Flachmooren vor. In den Hochlagen ist Pyrgus malvoides meist deutlich häufiger als P. malvae an vergleichbaren Standorten in ihrem Verbreitungsgebiet.
Entwicklungszyklus:
Die Entwicklung verläuft ähnlich wie bei Pyrgus malvae. Im südlichen Teil des Verbreitungsgebietes (westliches Mittelmeer) tritt meist eine partielle 2. Generation im Juli/August hinzu. Obwohl diese stellenweise etwas zahlreicher auftritt, ist sie wohl nie ganz vollständig. Im Norden (Schweiz, Vorarlberg) kommt dies dagegen wie bei P. malvae nur höchst ausnahmsweise vor.
Die im Vergleich zu P. malvae oft etwas stärker bereifte, aber sonst eher schwarz (zumindest deutlich dunkler als bei der eher braun gefärbten Puppe von Pyrgus malvae) gefärbte Puppe überwintert.
Gefährdungsursachen:
Pyrgus malvoides ist nicht besonders gefährdet.
Bemerkungen:
Die Verbreitung ist südwesteuropäisch (Iberische Halbinsel, Südfrankreich, Italien). Die Nordostgrenze verläuft quer durch die Schweiz nach Nordosten über Vorarlberg und Tirol zur deutschen Grenze und von dort wieder nach Süden bis Istrien. In Deutschland wurde sie bislang nur in den Alpen südwestlich von München festgestellt.
Dieses Taxon kann infolge der festgestellten morphologischen Unterschiede mit einiger Berechtigung sowohl als eigenständige Art als auch als Unterart von Pyrgus malvae klassifiziert werden. Eine reproduktive Isolation ist meiner Meinung nach in Kontaktzonen jedenfalls nicht gegeben, weshalb ich hier eher zur Subspeziestheorie tendiere.
Aber das rein genitalmorphologisch oder auf DNA-Mustern mit verhältnismäßig geringen Unterschieden begründete Atomisieren von Arten ist heute ja modern (siehe auch Orchideen) und führt selbst in Zeiten des Artensterbens zu längeren Artenlisten! Womit soll sich die Wissenschaft denn auch sonst beschäftigen. Im Naturschutz und der Ökologie sind die Erfahrungen um die Umsetzbarkeit der notwendigen Erhaltungsmaßnahmen angesichts der rein ökonomisch ausgrichteten Gesellschaft auch oft zu frustrierend.
Hinweise zur Bestimmung:
Die Raupen sind ausgewachsen oft nicht so grün gefärbt wie bei P. malvae, sondern mehr bräunlich-beige. Bei P. malvae und P. malvoides ist im letzten Stadium das sonst bei allen anderen Arten vorhandene schwarze Halsschild reduziert. Die Puppen sind bei P. malvoides im Durchschnitt sowohl stärker bereift als auch dorsal deutlich schwärzer gefärbt. Bei P. malvae sind sie mehr bräunlich. Die Falter der beiden Arten sind jedoch nur genitalmorphologisch zu unterscheiden.