Pyrgus malvoides (Elwes & Edwards, 1897) (Südlicher Kleiner Würfeldickkopf)


Pyrgus malvoides: Falter (Abruzzen, L'Aquila, Mai 2013) [N] Pyrgus malvoides: Falter (Abruzzen, L'Aquila, Mai 2013) [N] Pyrgus malvoides: Falter (Abruzzen, L'Aquila, Mai 2013) [N] Pyrgus malvoides: Oberseite (e.l. Simplon-Pass) [S] Pyrgus malvoides: Falter [S] Pyrgus malvoides: Flügeloberseite [S] Pyrgus malvoides: Weibchen (Täschalpe, Wallis, Anfang Juni 2010) [N] Pyrgus malvoides: Falter (Rätikon, Juli 2013) [N] Pyrgus malvoides: Weibchen (Täschalpe, Wallis, Anfang Juni 2010) [N] Pyrgus malvoides: Unterseite (e.l. Südostwallis) [S] Pyrgus malvoides: Unterseite (e.l. Südostwallis) [S] Pyrgus malvoides: Eiablage an Potentilla pusilla (Täschalpe, Anfang Juni 2010) [N] Pyrgus malvoides: Ei [N] Pyrgus malvoides: Ei (Detail) [S] Pyrgus malvoides: Raupe, halberwachsen [M] Pyrgus malvoides: Raupe, dunkel [S] Pyrgus malvoides: Dunkle Raupe [M] Pyrgus malvoides: Raupe im letzten Stadium [S] Pyrgus malvoides: Raupe im letzten Stadium [S] Pyrgus malvoides: Raupe im letzten Stadium [S] Pyrgus malvoides: Raupe (Täschalpe, Wallis) [M] Pyrgus malvoides: Raupe, helle Variante (Wallis) [S] Pyrgus malvoides: Oben: 3x P. malvae (braun), unten malvoides (schwarz) [S] Pyrgus malvoides: Puppe, sehr helle Form [S] Pyrgus malvoides: Puppe (e.l. Simplon, bräunliche Einmischungen) [S] Pyrgus malvoides: Puppe lateral (Simplon) [S] Pyrgus malvoides: Habitat in 2300m NN auf der Walliser Täschalpe [N] Pyrgus malvoides: Habitat in der Provence (Mai 2013) [N] Pyrgus malvoides: Habitat auf einer feuchten Hochebene mit Potentilla erecta in  etwa 1500m NN in den Abruzzen (Mai 2013) [N]

Raupennahrungspflanzen:
Wie bei Pyrgus malvae: krautige Rosaceen, besonders Potentilla sp. wie Potentilla verna, P. grandiflora, P. recta, P.erecta, P. hirta und P. pusilla. Zudem auch an Rubus idaeus (Wallis).

Lebensraumansprüche:
Vielgestaltig. Pyrgus malvoides kommt von der mediterranen Buschlandschaft über Magerrasen, Ruderalgelände bis zu hochalpinen Matten (im Wallis bis über 2500m NN) und Flachmooren vor. In den Hochlagen ist Pyrgus malvoides meist deutlich häufiger als P. malvae an vergleichbaren Standorten in ihrem Verbreitungsgebiet.

Entwicklungszyklus:
Die Entwicklung verläuft ähnlich wie bei Pyrgus malvae. Im südlichen Teil des Verbreitungsgebietes (westliches Mittelmeer) tritt meist eine partielle 2. Generation im Juli/August hinzu. Obwohl diese stellenweise etwas zahlreicher auftritt, ist sie wohl nie ganz vollständig. Im Norden (Schweiz, Vorarlberg) kommt dies dagegen wie bei P. malvae nur höchst ausnahmsweise vor.
Die im Vergleich zu P. malvae oft etwas stärker bereifte, aber sonst eher schwarz (zumindest deutlich dunkler als bei der eher braun gefärbten Puppe von Pyrgus malvae) gefärbte Puppe überwintert.

Gefährdungsursachen:
Pyrgus malvoides ist nicht besonders gefährdet.

Bemerkungen:
Die Verbreitung ist südwesteuropäisch (Iberische Halbinsel, Südfrankreich, Italien). Die Nordostgrenze verläuft quer durch die Schweiz nach Nordosten über Vorarlberg und Tirol zur deutschen Grenze und von dort wieder nach Süden bis Istrien. In Deutschland wurde sie bislang nur in den Alpen südwestlich von München festgestellt.

Dieses Taxon kann infolge der festgestellten morphologischen Unterschiede mit einiger Berechtigung sowohl als eigenständige Art als auch als Unterart von Pyrgus malvae klassifiziert werden. Eine reproduktive Isolation ist meiner Meinung nach in Kontaktzonen jedenfalls nicht gegeben, weshalb ich hier eher zur Subspeziestheorie tendiere.

Aber das rein genitalmorphologisch oder auf DNA-Mustern mit verhältnismäßig geringen Unterschieden begründete Atomisieren von Arten ist heute ja modern (siehe auch Orchideen) und führt selbst in Zeiten des Artensterbens zu längeren Artenlisten! Womit soll sich die Wissenschaft denn auch sonst beschäftigen. Im Naturschutz und der Ökologie sind die Erfahrungen um die Umsetzbarkeit der notwendigen Erhaltungsmaßnahmen angesichts der rein ökonomisch ausgrichteten Gesellschaft auch oft zu frustrierend.

Hinweise zur Bestimmung:
Die Raupen sind ausgewachsen oft nicht so grün gefärbt wie bei P. malvae, sondern mehr bräunlich-beige. Bei P. malvae und P. malvoides ist im letzten Stadium das sonst bei allen anderen Arten vorhandene schwarze Halsschild reduziert. Die Puppen sind bei P. malvoides im Durchschnitt sowohl stärker bereift als auch dorsal deutlich schwärzer gefärbt. Bei P. malvae sind sie mehr bräunlich. Die Falter der beiden Arten sind jedoch nur genitalmorphologisch zu unterscheiden.



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