Raupennahrungspflanzen:
Die Eier werden an zumeist krautige Rosengewächse wie Potentilla, Agrimonia, Sanguisorba, Filipendula, Fragaria und gelegentlich auch Rubus abgelegt.
Lebensraumansprüche:
Pyrgus malvae besiedelt offene Stellen wie Waldlichtungen, besonnte Waldwegränder, Moore, Mager- und Trockenrasen, große Böschungen etc. Die Eier werden von wenig über dem Boden bis zu mehreren Dezimetern Höhe an Saumstellen (etwa Mädesüß) abgelegt, so dass keine besondere mikroklimatische Bindung vorliegt. Anders ausgedrückt reicht in niedrigen Lagen die mitteleuropäische Vegetationsperiode auch an mikroklimatisch weniger begünstigten Stellen für eine erfolgreiche Entwicklung aus und Pyrgus malvae zeigt keine ausschließliche Bindung an warmtrockene Bedingungen.
Entwicklungszyklus:
Die Überwinterung erfolgt als Puppe und der Falter fliegt von Ende März bis Anfang Juli, vor allem im Gebirge auch noch später. Sehr selten werden wenige Falter einer partiellen zweiten Generation Ende Juli bis September beobachtet. Vereinzelt spät aus den überwinterten Puppen schlüpfende Falter fliegen aber auch noch mindestens Anfang Juli, vielleicht sogar noch später, so dass die spät fliegenden Falter nicht zwangsläufig immer einer zweiten Generation angehören müssen. Die Raupen leben bis in den September in Gehäusen an der Pflanze. Zur Verpuppung wird die letzte Behausung aber immer verlassen und am Boden ein neues Puppengespinst angelegt.
Gefährdung: stellenweise zurückgehend bzw. gefährdet
Gefährdungsursachen:
Von der Gattung Pyrgus ist Pyrgus malvae aufgrund der relativen Euryökie noch am wenigsten bedroht. Der Falter fehlt allerdings im gesamten intensiver bewirtschafteten Kulturland, im gesamten Siedlungsbereich sowie in den dichten, lichtarmen, heute leider vielerorts üblichen Forsten.
Bemerkungen:
Pyrgus malvae kommt von Nordfrankreich über Mitteleuropa und Südengland bis Ost- und Südosteuropa vor. Im Südwesten wird sie durch das nahe verwandte Taxon P. malvoides ersetzt. Die Grenze verläuft über Mittelfrankreich, die Schweiz, Österreich bis zum oberbayerischen Alpenrand. Von dort biegt sie nach Süden zur Adria (Istrien), so dass weiter südlich auf der Balkanhalbinsel inklusive Griechenland nur P. malvae vorkommt. Darüber hinaus wird auch das gemäßigte Asien bis China und Korea besiedelt.
In den Gebirgen (Alpen) werden höhere Lagen im Gegensatz zu P. malvoides nur vereinzelt und in geringer Dichte besiedelt.
Hinweise zur Bestimmung:
Pyrgus malvae ist durch die geringe Größe in Verbindung mit der charakteristischen Fleckung der Hinterflügeloberseite im bekannten Verbreitungsgebiet kaum zu verwechseln. Die oft rötliche Hinterflügelunterseite weist deutlich heller bestäubte Adern auf. Von Pyrgus malvoides ist Pyrgus malvae aber nur durch Genitaluntersuchung sicher zu trennen.