Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen sind als eingeschränkt polyphag zu charakterisieren. Nachweise liegen etwa von Urticaceae (Urtica dioica), Asteraceae (Disteln wie Cirsium, Carduus oder Carlina, Centaurea, Artemisia etc.), Boraginaceae (Echium und andere), Plantago-Arten, Rosaceae (Dryas octopetala), Malvaceae (Malva neglecta etc.) und anderen vor.
Lebensraumansprüche:
Vanessa cardui besiedelt alle mehr oder weniger offenen Habitate. Die Eiablage erfolgt gerne an Stellen mit Offenboden wie Äckern oder Böschungen und dort an junge Triebe.
Entwicklungszyklus:
Vanessa cardui ist ein Wanderfalter, der aus Afrika und Südeuropa kommend im Mai/Juni in wechselnder Häufigkeit in Mitteleuropa einfliegt. Ein sehr abundantes Jahr war beispielsweise 2003, wo ich etwa Anfang Juni in den Alpen (Silvretta) auf 2300m NN tausende wandernder Falter von Südwesten kommend beobachten konnte. Bei Memmingen waren die Straßenränder von toten Faltern, die mit Autos kollidiert waren, übersät (mehrere Falter pro 100m).
In Mitteleuropa wird meist eine (teils auch zwei) Raupengeneration von Juni bis August angetroffen. Seltener sind auch später noch neue Raupen zu finden, die etwa von rückwandernden Tieren stammen. Vanessa cardui stirbt im Herbst, sofern keine Rückwanderung mehr gelang, meist völlig ab, da sie keinen Frost verträgt. Nur unter besonderen Umständen scheint eine seltene Überwinterung des Falters nördlich der Alpen möglich.
Bemerkungen:
Vanessa cardui ist mit Ausnahme Südamerikas fast weltweit verbreitet. Bodenständige Herkunftsgebiete unserer Einwanderer sind etwa auf den Kanaren, in Afrika und im südlichen Mittelmeergebiet zu suchen.