Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Prunus-Arten, insbesondere Prunus spinosa, aber auch Prunus padus und Pflaumen-Arten.
Lebensraumansprüche:
Satyrium pruni besiedelt Hecken, strauchreiche Magerrasen, lichte Auwälder, Niederwälder und selten auch Gärten. Satyrium pruni kommt bevorzugt in nicht zu trockenheißen, warm-feuchten, magerrasenreichen Lagen und lichten Auwäldern vor.
Entwicklungszyklus:
Die Raupe überwintert in der Eihülle. Die Eier sind recht unauffällig bräunlich und nicht so leicht zu finden wie etwa die von Satyrium spini oder Thecla betulae. Sie werden einzeln oder zu zweien (sehr selten auch zu dritt) an Ästen und Zweigen, aber auch an der Basis der stämmchen abgelegt. Neben Einachweisen empfiehlt sich das auch bei anderen Zipfelfaltern effektive Raupenklopfen. Besiedelt werden besonders alte Schlehenbüsche, aber manchmal auch Krüppelschlehen, solange sie blühfähig sind. Selten kommen dann die Raupen zusammen mit S. acaciae am selben Busch vor (Heidenheim, Ostalb), wenn auch dieser Überschneidungsbereich nicht allzu groß ist, da echte acaciae-Lagen oft zu trockenheiß sind und ganz kleine Krüppelschlehen viel weniger belegt sind als bei acaciae (Schwerpunkt) und betulae (euryök alle Schlehen). Die Raupe ist im Mai ausgewachsen. Sie hat nur drei larvale Häutungen (4 Stadien) und die Falter fliegen im Juni und Anfang Juli, heute immer öfter schon ab Ende Mai. Sie spielen um die Hecken und darin eingestreute Bäume und saugen gelegentlich v.a. an Liguster und Rubus.
Gefährdungsursachen:
Durch Vernichtung von Hecken und lichten Waldgebieten ist diese ansonsten eher euryöke Art bedroht. An der Iller bei Memmingen kommt noch eine kleine Restpopulation in einem kleinen, lichten Auwaldrest vor, der immer mehr zuwächst. Auf der Schwäbischen Alb ist der Falter hingegen noch sehr weit verbreitet und teils häufig.
Der Klimawandel scheint sich in einer Verschiebung zu zeigen: In vorher zu kalten Gebieten wie Teilen des nördlichen Alpenvorlandes, wo Satyrium pruni früher nur an günstigen Stellen wie Flusstälern vorkam, hat sie sich massiv ausgebreitet und kommt nun auch häufig in Waldmänteln zu Fichtenforsten vor. In Tieflagen wie am Oberrhein scheint dagegen ein Rückgang stattzufinden, da Habitate zu trockenheiß werden.
Bemerkungen:
Die Verbreitung reicht von den Pyrenäen (Nordspanien) über Mittel- und Osteuropa bis nach Ostasien (Korea, Japan). In fast ganz Südeuropa fehlt Satyrium pruni.