Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt an Ulmus-Arten, sehr oft Ulmus glabra.
Lebensraumansprüche:
Der Lebensraum ist vielgestaltig und von der Raupennahrung bestimmt. Er reicht von Einzelbäumen in der Landschaft (auch im Siedlungsbereich) über buschige Magerrasen auf der Schwäbischen Alb mit einzelnen Ulmus glabra bis hin zu Schlucht- und anderen Wäldern und Waldrändern.
Entwicklungszyklus:
Das Ei bzw. besser die Raupe überwintert innerhalb der Eihülle. Der Schlupf erfolgt zwischen Ende Februar und Anfang April. Die Jungraupe frisst sich wie die von S. pruni und S. acaciae in die schwellenden Blütenknospen ein. Meist erst im letzten von insgesamt 4 Stadien wechselt die Raupe dann auf Blätter. Fakultativ kann das auch schon früher erfolgen. Die Raupe ist im Mai ausgewachsen und verpuppt sich zwischen Blättern, an Rinde oder Zweigen, wohl auch in der Streu unter den Bäumen. Die Falter fliegen von Mitte Juni bis Mitte Juli, seltener noch bis in den August. Sie sauegn manchmal an Blüten wie Mentha longifolia oder Sambucus ebulus in Waldmänteln.
Gefährdungsursachen:
Ursprünglich war Satyrium w-album einer der häufigsten und verbreitetsten Zipfelfalter. Durch das Ulmensterben ist sie aber regional stark zurückgegangen. In Gegenden, wo sich die Ulmen noch besser gehalten haben, ist sie aber noch durchaus verbreiteter und jahrweise häufig, da ihr nur wenige oder gar nur ein Baum für halbwegs stabile Kleinpopulationen ausreichen können. Zudem ist Satyrium w-album gefährdet durch Fichtenmonokulturen.
In den letzten Jahren, in denen sich die Ulmen aus Wurzelbrut u.a. in Süddeutschland wieder etwas erholen konnten, breitet sich Satyrium w-album wieder deutlich aus.
Bemerkungen:
Falterbeobachtungen, etwa an beliebten Saugpflanzen wie Sambucus ebulus, sind eher selten. Sehr einfach nachzuweisen, wie etwa auch Satyrium spini, S. ilicis oder Quercusia quercus, ist Satyrium w-album durch die winterliche Eisuche. Eier von Satyrium w-album findet man, indem man die Oberseite der untersten (andere erreicht man kaum, belegt sind aber auch obere) Zweige blühfähiger Bäume absucht. Meist sind die Eier an der Basis von terminalen Blattknospen (kaum an Blütenknospen) an der Spitze von kleinen Zweigen mit Blütenknospen zu finden. Alternativ sind auch die ausgewachsenen Raupen an Blattunterseiten unterster Äste im Mai leicht zu finden.
Die Gesamtverbreitung reicht von Nordspanien über weite Teile Europas und den Gürtel der sommergrünen Laubwälder im gemäßigten Asien bis Japan.